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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Vergleich klassischer HPV-Nachweismethoden in formalinfixiertem Gewebe zur Erstellung eines Patientenregisters

Meeting Abstract

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  • corresponding author Armin Julius Böcker - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster
  • Daniel Weiß - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster
  • Mario Koopmann - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster
  • Claudia Rudack - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod174

doi: 10.3205/15hnod174, urn:nbn:de:0183-15hnod1740

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Böcker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rolle der Humanen Papillomviren (HPV) für die Entstehung von Oropharynxkarzinomen ist anerkannt. Gegenstand aktueller Diskussionen ist zum einen die Frage, ob der Anteil an HPV-positiven Tumoren bei den Neuerkrankungen mit Oropharynxkarzinomen steigt und zum anderen, welche HPV-Diagnostik als Routine geeignet ist.

Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse aller Patienten der HNO-Klinik am UKM zwischen 2000 und 2013 mit einem Zungengrund-/Tonsillenkarzinom (n=534). Bei 277 Patienten erfolgte aus archivierten formalinfixierten Gewebeproben eine GP5+/6+- und HPV16-PCR und bei 143 Proben zudem eine p16-Immunhistochemie.

Ergebnisse: Von 277 Proben zeigten sich 26,7% in der GP5+/6+-PCR und 43,7% in der HPV16-PCR positiv. 17,3% waren GP5+/6+ negativ und in der HPV16-PCR positiv und 0,4% (1/277) HPV16-PCR negativ bei positiver GP5+/6+-PCR. Für p16 zeigten 73/143 Proben eine Überexpression, hiervon 67/73 HPV16-PCR-positiv und 52/73 GP5+/6+-PCR-positiv. 80 Proben der p16-Färbung waren positiv in der HPV16-PCR, hiervon 83,8% p16 positiv, und 58 Proben positiv in der GP5+/6+-PCR, hiervon 89,7% p16 positiv. 2000-2006vs. 2007-2013 zeigte eine signifikante Abnahme des Alkohol- (p=0,037) und Nikotinabusus (p=0,004) und eine grenzwertig signifikante Zunahme an Frauen (p=0,073). Die Prävalenz zeigte keinen signifikanten Unterschied.

Diskussion: Die HPV16-PCR scheint geeignet als alleiniger Standard für das HPV-Screening in formalinfixierten Proben, da sie deutlich sensitiver ist als die GP5/6+-PCR. Nur 1/277 Probe zeigte eine negative HPV16-PCR bei positiver GP5+/6+-PCR, so dass nur eine Probe vom Typ 16 abwich. Auch wenn sich keine signifikante Prävalenzzunahme nachweisen ließ, deuten der abnehmende Noxenabusus daraufhin, dass der Anteil an den durch HPV induzierten Neuerkrankungen steigt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.