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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Einfluss der 3q-Onkogene SEC62 und SOX2 auf die lymphogene Metastasierung von Kopf-Hals-Tumoren

Meeting Abstract

  • corresponding author Hana Adisurya - Universität des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Florian Bochen - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Andrea Hasenfus - Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Pathologie, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Maximilian Linxweiler - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod164

doi: 10.3205/15hnod164, urn:nbn:de:0183-15hnod1642

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Adisurya et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Amplifikation des Chromosomenabschnittes 3q stellt eine der häufigsten genomischen Veränderung in Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches (HNSCC) dar. Eine Überexpression der im Bereich 3q26 kodierten Gene SEC62 und SOX2 konnte für verschiedene Tumorentitäten beschrieben werden mit ersten Hinweisen auf einen potentiellen Einfluss dieser Gene auf das Metastasierungsverhalten von Tumorzellen.

Methoden: Die SEC62- und SOX2-Expression wurde immunhistochemisch an FFPE-Proben der Lymphknotenmetastasen von 40 HNSCC-Patienten mit bekanntem Primärtumor und 25 CUP-Syndrom-Patienten untersucht und nach einem immunreaktiven Score (IRS) bewertet. In kultivierten SCC1-Zellen wurde der Sec62-Proteingehalt durch Transfektion mit SEC62-siRNA reduziert bzw. durch die Transfektion mit einem SEC62-Plasmid gesteigert. Das Migrationsverhalten der Zellen wurde mit dem BD Falcon FluoroBlok Insert System, das Proliferationsverhalten mit dem xCELLigence-System untersucht.

Ergebnisse: Immunhistochemisch zeigte sich ein signifikant höherer SEC62- sowie ein signifikant niedrigerer SOX2-Expressionslevel in den Lymphknotenmetastasen der CUP-Syndrom-Patienten verglichen mit den der HNSCC-Patienten mit bekanntem Primärtumor. Passend dazu führte ein SEC62-silencing zu einer Inhibition, eine SEC62-Überexpression zu einer Stimulation der Migration von SCC1-Zellen bei unveränderter Zellproliferation.

Schlussfolgerungen: Eine gesteigerte SEC62- und eine verminderte SOX2-Expression scheinen das Metastasierungspotential von Kopf-Hals-Tumorzellen zu fördern und stellen eine mögliche Erklärung auf molekularer Ebene für den klinisch verschiedenen Phänotyp des CUP-Syndroms in Abgrenzung zu HNSCCs mit bekanntem Primärtumor dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.