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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Extrakranielle Neurinome der Kopf-Hals-Region: Eine Fall-Übersicht

Meeting Abstract

  • corresponding author Konstantin van Ackeren - HNO Universitätsklinik Bochum, Bochum
  • Jan Peter Thomas - HNO Universitätsklinik Bochum, Bochum
  • Ingo Stricker - Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Stefan Dazert - HNO Universitätsklinik Bochum, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod150

doi: 10.3205/15hnod150, urn:nbn:de:0183-15hnod1509

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 van Ackeren et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neurinome der Kopf-Hals-Region treten meist intrakraniell auf. Je nach klinischer Symptomatik und Größe wird oft zunächst ein kontrollierendes Vorgehen empfohlen, um das Risiko iatrogener Nervenschädigungen zu vermeiden. Bei den extrakraniellen Manifestationen fehlen bislang konsistente Therapieempfehlungen.

Material und Methoden: Wir untersuchten alle Patienten mit extrakraniellen Neurinomen im Kopf/Halsbereich, die von 2007-2013 an der HNO-Uniklinik Bochum operiert wurden. Hierbei wurden klinische prä- und postoperative Manifestation, Bildgebung sowie histologische Aufarbeitung betrachtet.

Ergebnisse: Bei den erfassten 6 Patienten (4w, 2m, Altersdurchschnitt 43,6 Jahre) fanden sich (jeweils n=1) Nn. VII, X, XI, XII, Plexus brachialis und cervicalis als Ursprungsnerven. Die Erstvorstellung erfolgte meist bei unklarer cervikaler Raumforderung. In 3 Fällen bestand bereits präoperativ mittels Bildgebung Neurinomverdacht. In allen Fällen erfolgte die totale Tumorentfernung, wobei postoperativ alle Patienten im Verlauf persistierende Paralysen mit entsprechender Funktionseinschränkung zeigten, nur in einem Fall bestand die Parese bereits präoperativ.

Schlussfolgerungen: Extrakranielle Neurinome können diagnostische und therapeutische Herausforderungen darstellen. Als operative Therapieoptionen bestehen Enukleation und komplette Tumorresektion. In der Literatur wird die intrakapsuläre Enukleation bezüglich Funktionserhalt kontrovers diskutiert. Bei den von uns operierten Patienten traten in 5/6 Fällen Paralysen auf, die präoperativ noch nicht bestanden. Es sollte diskutiert werden, ob bei präoperativ insgesamt konsistenten Befunden ein sofortiges operatives Vorgehen zwingend notwendig oder eine engmaschige wait-and-scan Strategie optional sinnvoll ist.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.