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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Management schädelbasisnaher Parapharyngealabszesse im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Albrecht Linke - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Martin Leinung - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Davina Glaser - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod139

doi: 10.3205/15hnod139, urn:nbn:de:0183-15hnod1394

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Linke et al.
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Gliederung

Text

Schädelbasisnahe Parapharyngealabszesse sind bei Kindern kein häufiges Krankheitsbild. Aufgrund der eingeschränkten Untersuchungsmöglichkeiten im Kindesalter und der unspezifischen Symptomatik ist die Abgrenzung zu anderen entzündlichen Erkrankungen schwierig. Im Folgenden berichten wir über 8 Kinder mit schädelbasisnahen Parapharyngealabszessen, die Anfang 2014 in unserer Klinik vorgestellt wurden, um aus den Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der Krankheitsverläufe Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Das Alter der Kinder lag zwischen ein und neun Jahren (Mittelwert: 5,2 Jahre, 3 Jungen, 5 Mädchen). Symptome bei Aufnahme waren Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, Schonhaltung, Odynophagie und Trinkschwäche. Alle Kinder wurden einer Schnittbildgebung zugeführt, die die Verdachtsdiagnose bestätigte.

Es wurde daraufhin in allen Fällen die operative Eröffnung und Entlastung des Abszesses durchgeführt. Bei 6 Kindern wurde hierzu eine Tonsillektomie durchgeführt, um über die Spreizung der Pharynxmuskulatur zum Befund zu gelangen. Nur in 5 von 8 Fällen konnte Eiter gewonnen werden (meist Streptokokkenvarianten). Bei einem Kind wurde bei nur partieller postoperativer Besserung eine CT-gesteuerte Punktion mit erfolgreicher Abszessentlastung durchgeführt.

Schon der Anfangsverdacht auf ein parapharyngeales Abszessgeschehen rechtfertigt den logistischen Aufwand einer Schnittbildgebung, die je nach Alter ggf. in Intubationsnarkose durchgeführt werden muß. In Anbetracht der möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen ist eine operative Entlastung indiziert. Die Beurteilung eines weiteren Interventionsbedarfs ist in der frühen postoperativen Phase schwierig und erfordert die kritische Zusammenschau von klinischem Bild und meßbaren Parametern.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.