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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Schilddrüsenoperationen durch den HNO-Arzt?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Peter Rolf Issing - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals-, Bad Hersfeld
  • Hendrik Tebben - HNO-Klinik Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Martin Wenger - Abteilung für Nuklearmedizin, Bad Hersfeld
  • Torsten Köhler - HNO-Klinik, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod133

doi: 10.3205/15hnod133, urn:nbn:de:0183-15hnod1333

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Issing et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die im Hals gelegene Schilddrüse wird in Deutschland nicht als selbstverständliches Betätigungsfeld für den Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde betrachtet sondern häufiger – vermutlich aus eher historischen Gründen – vom Allgemeinchirurgen operiert. Da derartige Eingriffe an unserer Abteilung etabliert sind, war dies für uns Anlass, prospektiv unsere Behandlungsresultate zu untersuchen und Erfahrungen darzustellen

Material und Methoden: Es handelt sich um eine prospektive Untersuchung beginnend im Jahre 2014 an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals- und Plastische Gesichtschirurgie des Klinikum Bad Hersfeld. Dabei konnten bis zum 19.11.14 insgesamt 102 Patienten erfasst, die prä-, intra- und postoperativen Befunde erhoben werden. Es handelte sich um 76 Frauen und 25 Männer. Die Altersspanne reichte von 12 bis zu 88 Jahren mit einer Hauptverteilung zwischen 40 und 70 Jahren. Der Median der Verweildauer lag bei 3 Tagen mit einem Minimum von 2 und einem Maximum von 25 Tagen bei einer Patientin mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom, die internistisch multimorbide war. Histologisch handelte es sich meist um nicht maligne Erkrankungen, wobei jedoch auch differenzierte Schilddrüsenkarzinome (papillär, follikulär und medullär) zur Therapie kamen.

Schlussfolgerung: Da viele Symptome von Schilddrüsenerkrankungen sich im genuinen Bereich unseres Fachgebietes manifestieren, können wir keinen nachvollziehbaren Grund erkennen, warum Otorhinolaryngologen derartige Eingriffe nicht durchführen sollten, die von der klinischen Untersuchung, der präoperativen Diagnostik, dem subtilen Umgang von Weichgewebe und nervalen Strukturen sowie der Nachbehandlung unserer Ansicht prädestiniert sind. Neben der eigenen Expertise ist eine enge Kooperation mit den Kollegen der Nuklearmedizin und auch Hausärzten bzw. Internisten unabdingbar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.