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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Prospektive Untersuchung des Einflusses eines Zervikalsyndroms auf Ergebnis und Durchführbarkeit video Kopf-Impulstest zur Untersuchung des hochfrequenten horizontalen vestibulookulären Reflexes (hVOR)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Manfred Hülse - Universitäts-HNO-Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Roland Hülse - Universitäts-HNO-Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod132

doi: 10.3205/15hnod132, urn:nbn:de:0183-15hnod1323

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Hülse et al.
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Gliederung

Text

Durch die moderne Vestibularisdiagnostik läßt sich das Bogengangssystem dynamisch, rezeptor- und frequenzspezifisch untersuchen. Der video Kopf-Impulstest (vKIT) untersucht den hochfrequenten Anteil des hVOR. In dieser prospektiven Studie wurde der Einfluss der Kopfgelenke auf den hVOR untersucht.

Methode: Prospektiv wurden 30 Patienten mit Zervikalsyndrom eingeschlossen. Der hVOR wird durch ruckartige unvorhersehbare Kopfrotationen um 15–20°in der horizontalen mit einer Geschwindigkeit von circa 150°/s manuell ausgelöst. Die Augen- und Kopfbewegungen wurden bei 40, 60 und 80 ms nach Kopfimpulsgabe aufgezeichnet. Nach erfolgter Erstmessung erfolgte eine HWS Behandlung mittels Occipital base release Technik und anschließender Atlasimpulstherapie nach Arlen. Posttherapeutisch erfolgte erneut ein Kontroll-vKIT. Alle HWS Behandlungen erfolgten stets durch die selben 2 Untersucher. Der vKIT wurde von 3 unterschiedlichen Untersuchern durchgeführt.

Ergebnisse: Bei allen 30 Patienten zeigte sich eine signifikante Gainzunahme nach der Manualtherapie am craniozervikalen Übergang. Am größten fiel die Veränderung bei 40 msec von 0,98 auf 1,16 im Mittel aus. Eine ähnliche Gainzunahme konnte auch bei 60 und 80 msec festgestellt werden. Mit einer durchschnittlichen Zunahme um 0,8 stellt sich diese jedoch deutlich geringer dar als bei 40 msec.

Zusammenfassung: In dieser prospektiven Studie konnte erstmals gezeigt werden, daß Veränderungen im vKIT durch Halswirbelsäulen-Untersuchungen und Behandlungen möglich sind. So bewirkt eine craniozervikale Dysfunktion eine beidseitige Gainreduktion. Funktionelle Störungen der oberen Kopfgelenke haben einen Einfluss auf die Ergebnisse und Durchführbarkeit einer vKIT-Untersuchung und müssen bei einer Ergebnisinterpretation berücksichtigt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.