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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Optische Kohärenztomographie zur in vivo Visualisierung der pädiatrischen Subglottis

Meeting Abstract

  • corresponding author Veronika Volgger - HNO Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Anna S. Englhard - HNO Klinikum Großhadern, München
  • Christian S. Betz - HNO Klinikum Großhadern, München
  • Giriraj K. Sharma - Dept. of Otolaryngology – Head & Neck Surgery, Irvine, CA, USA
  • Brian J.-F. Wong - Dept. of Otolaryngology – Head & Neck Surgery, Irvine, CA, USA

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod104

doi: 10.3205/15hnod104, urn:nbn:de:0183-15hnod1044

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Volgger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Subglottische Stenosen resultieren häufig aus einer Langzeitintubation und sind eine diagnostische Herausforderung. Derzeit gibt es keine Methode, die eine in-vivo Untersuchung der subglottischen Mikroanatomie und damit eine frühe Erkennung von subglottischen Ödemen und Narben beim intubierten Kind ermöglicht. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein minimalinvasives, auf Infrarotlicht basierendes Verfahren, das hochauflösende 3D-Bilder von lebendem Gewebe liefert. Hier wurde untersucht, ob sich die OCT zur Visualisierung der pädiatrischen Subglottis eignet.

Methoden: 46 Kinder (2-16 J), welche sich einem HNO-Eingriff unterzogen (z.B. Adenotomie, Tonsillektomie) wurden intraoperativ mit OCT untersucht. Eine rotierende OCT-Sonde wurde über den Endotrachealtubus eingeführt und akquirierte Datensets der Subglottis, welche nach anatomischen Landmarken und subepithelialer Gewebebeschaffenheit untersucht wurden. Aus den Bilddateien wurden 3D-Atemwegsmodelle generiert.

Ergebnisse: Alle OCT Untersuchungen konnten komplikationslos durchgeführt werden. Die Atemwegskontur war auf allen Datensets erkennbar, wohingegen sich anatomische Landmarken (z.B. Glottis, Ringknorpel, Trachealspangen) und die Mikroanatomie (z.B. Epithel, Lamina propria) in 43% der Fälle (20 Probanden) zeigten. Die 3D-Modelle erlaubten eine simultane Darstellung der (Mikro-)Anatomie in verschiedenen Schichten (z.B. sagittal, koronar).

Schlussfolgerung: Die OCT ermöglicht eine hochauflösende 3D-Bildgebung der Subglottis und stellt eine sichere und praktikable Methode für eine in-vivo Evaluation beim intubierten Kind dar. Möglicherweise könnte die OCT als Screeningmethode zur Früherkennung von subglottischen Veränderungen (Ödem, Narbe) bei langzeitintubierten Kindern eingesetzt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.