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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Untersuchung der Haarzell-Toxizität Gadolinium-basierter Kontrastmittel in Xenopus laevis Embryonen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Vanessa Eichel - Walter Brendel Centre of Experimental Medicine, LMU, München
  • Stefan Schmitt - Walter Brendel Centre of Experimental Medicine, Ludwig-Maximilians-University, München
  • Robert Gürkov - Department of Otorhinolaryngology Head and Neck Surgery, LMU Grosshadern, München
  • André Brändli - Walter Brendel Centre of Experimental Medicine, Ludwig-Maximilians-University, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod089

doi: 10.3205/15hnod089, urn:nbn:de:0183-15hnod0895

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Eichel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine neue Untersuchungsmethode „lokal verstärktes MRT“ (LEIM) erlaubt eine zuverlässige Diagnostik des Morbus Menière mittels Darstellung eines endolymphatischen Hydrops nach intratympanaler Applikation von Gadolinium-basierten Kontrastmitteln. Die Toxizitätsprofile dieser Kontrastmittel für Haarzellen werden immer noch wenig verstanden.

Methoden: Die Toxizität von Gadodiamide, Gadobutrol, Gadopentetat Dimeglumin, Gadobenat Dimeglumin und Gadoterat Meglumin für Haarzellen des Seitenlinienorgans von Krallenfroschembryonen (Xenopus) wurde in vivo mit Hilfe eines standardisierten 24-Stunden-Tests untersucht. Nach Behandlung mit den Kontrastmitteln wurden die Embryonen mit dem fluoreszierenden Farbstoff FM1-43FX angefärbt und die Fluoreszenzintensität (FI) erfasst und quantifiziert. Gentamicin und Gadoliniumtrichlorid dienten als positive Kontrollsubstanzen. Außerdem wurden unerwünschte Nebenwirkungen auf die Embryogenese mittels Beobachtung von Embryonen unter Kontrastmitteleinfluss über 5 Tage untersucht.

Ergebnisse: Keines der fünf Kontrastmittel konnte die FI unter 60% der unbehandelten Kontrolle senken, auch in Konzentrationen deutlich über der bei klinischer Anwendung in der Perilymphe erreichten Konzentration. Während die Behandlung mit Gadodiamide und Gadobutrol keinen Einfluss auf die Embryogenese zeigte, konnte mit den Anderen bei höheren Konzentrationen ein konzentrations- und inkubationszeitabhängiges Ansteigen der Letalität festgestellt werden.

Schlussfolgerungen: Wir konnten das Seitenlinienorgan von Xenopus als ein schnelles und zuverlässiges in vivo Testsystem für die quantitative Untersuchung der Haarzell-Toxizität von Kontrastmitteln etablieren, das zukünftig teurere und aufwendigere Toxizitätstests an Säugetieren ersetzen könnte. Eine intratympanale Anwendung der Kontrastmittel ist generell sicher, jedoch zeigten unter den getesteten Substanzen Gadodiamide und Gadobutrol das günstigste Toxizitätsprofil.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.