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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Nosologie, Komorbiditäten und Kausalitäten der chronischen Rhinosinusitis

Meeting Abstract

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  • Selma Hisir - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • corresponding author Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod076

doi: 10.3205/15hnod076, urn:nbn:de:0183-15hnod0760

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Hisir et al.
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Gliederung

Text

Die chronische Sinusitis zählt zu den häufigen Erkrankungen in Deutschland und ist wesentlich durch zwei Entitäten mit neutrophiler oder eosinophiler Entzündung charakterisiert. Die aktuellen Leitlinien gehen in ihren Therapieempfehlungen nur marginal auf diese Problematik ein. Insbesondere die eosinophile Sinusitis wird vielfach symptomatisch, aber nicht ursächlich behandelt.

Anhand einer Patientenstichprobe (n=143) sollte die Nosologie der chronischen Sinusitis in Verbindung mit den Komorbiditäten erfasst werden. 48% wiesen eine eosinophile, 42% eine neutrophile Entzündung und 10% ein Mischbild auf. In der eosinophilen Gruppe traten signifikant mehr perenniale Allergien (Milben und Pilze) auf. Allergien gegen Pollen und Tierepithelien waren gleichmäßig verteilt. In der Eicosanoid-Testung wies die eosinophile Gruppe signifikant höhere PG- und tendenziell höhere LT-Werte auf. In beiden Gruppen waren neuropeptiderge Einflüsse sehr hoch. Der Anteil an positiven Provokationen gegenüber ASS zeigte überraschenderweise keine Signifikanz, da auch bei Patienten mit neutrophiler Entzündung Intoleranzreaktionen zu finden waren.

Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Therapie der verschiedenen Entitäten der chronischen Sinusitis noch enger auf die Ursachen abgestimmt werden sollte. Insbesondere die Intoleranz gegenüber NSAR ist bislang noch nicht adäquat in den therapeutischen Empfehlungen abgebildet.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.