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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Modifiziertes Schema der Einleitung einer adaptiven Desaktivierung bei ASS-Intoleranz mit chronisch rezidivierender Polyposis nasi

Meeting Abstract

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  • corresponding author Daniel Akdemir - HNO-Klinik, St. Gertrauden – KKH Berlin, Berlin
  • H. Enzmann - Praxis, Berlin
  • Oliver Kaschke - HNO Klinik, St. Gertrauden – KKH Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod067

doi: 10.3205/15hnod067, urn:nbn:de:0183-15hnod0672

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Akdemir et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die ASS Intoleranz besteht klassisch aus der Trias Polyposis nasi, Asthma bronchiale und Unverträglichkeit von ASS und anderer NSAR. Es wird geschätzt, dass 20% der Patienten mit rezidivierender chronisch polypöser Rhinosinusitis unter einer ASS Intoleranz leiden. In den aktuellen HNO Leitlinien zur Behandlung der rezidivierenden Polyposis nasi wird bei Vorliegen einer ASS Intoleranz die postoperative adaptive Desaktivierung empfohlen.

Methoden: Unser Patientenkollektiv, welches bei Rezidiv-Polyposis adaptiv desaktiviert wurde, setzt sich aus 126 Patienten zusammen. Es wurde bei den Patienten die häufigste Schwelle der klinischen Intoleranzreaktion ermittelt und daraus ein modifiziertes Schema zur Einleitung einer adaptiven Desaktivierung erarbeitet. Mit eingeflossen in dieses Schema sind die aktuelle Lungenfunktion und die aktuell bestehende Asthmatherapie.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Anzahl der NNH Operationen beträgt 3. Die FEV1 in der Lungenfunktion betrug im Mittel 79,7% und die Schwelle der klinischen Reaktion lag durchschnittlich bei 124mg ASS. Bei 12,6% der Patienten zeigte sich eine derart relevante bronchiale Obstruktion, dass eine intravenöse Therapie erforderlich wurde. Das Verhältnis Mann zu Frau betrug 48% zu 52% mit einem mittleren Alter von 45 zu 50 Jahren.

Schlussfolgerung: Ohne die Bedeutung einer gezielten Anamnese zur Dosisbestimmung zu schmälern, ergab sich aus den gewonnenen klinischen Daten unseres Patientenkollektivs, dass bei einer Lungenfunktion unter 80% FEV1 mit einer geringeren Anfangsdosierung begonnen werden sollte. Zusätzlich vergrößerten wir die Intervalle zwischen den Aufsättigungen ab einer Dosis von 80mg ASS von 30 auf 60 Minuten, da ab dieser Dosis die meisten Intoleranzreaktionen aufgetreten sind.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.