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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Zufriedenheit nach stimmerhöhender Glottoplastik bei Transsexualität

Meeting Abstract

  • corresponding author Jonas Meister - Univ-HNO-Klinik, Würzburg
  • Wafaa Shehata-Dieler - Univ.-HNO-Klnik, Würzburg
  • Heike Kühn - Univ.-HNO-Klnik, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Univ.-HNO-Klnik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod038

doi: 10.3205/15hnod038, urn:nbn:de:0183-15hnod0387

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Meister et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Stimmerhöhung ist ein wichtiger Baustein der Transition von Mann zu Frau. Die Wendler-Glottoplastik modifiziert durch Hagen ist eine effektive Methode der operativen Stimmerhöhung. In der Phonochirurgie ist neben objektiven Kriterien auch die subjektive Zufriedenheit für die Erfolgsevaluation von Bedeutung. Diese Studie betrachtet den Zusammenhang der mittleren Sprechstimmlage (mSSL) sowie der Fremdbewertung der Stimme durch Außenstehende mit der subjektiven Stimmzufriedenheit betroffener Personen.

Methoden: Es wurden 21 Patientinnen nach Glottoplastik untersucht. Neben der mSSL wurde die subjektive Stimmzufriedenheit anhand einer visuellen Analogskala überprüft. Zur Fremdbewertung der Stimmen wurde eine Perzeptionsstudie durchgeführt, bei der 100 Bewerter bei Sprachaufnahmen von 18 der Patientinnen sowie 18 ♀ und 18 ♂ Sprechern das Sprechergeschlecht beurteilten.

Ergebnisse: Durch die Glottoplastik konnte die mSSL im Median von 132 auf 170 Hz angehoben werden. Die subjektive Stimmzufriedenheit zeigte positive Korrelationen mit der absolut erreichten Sprechstimmlage (r=0,577; p=0,006) sowie der individuell erreichten Stimmlagenveränderung (r=0,663; p=0,001). Die Häufigkeit der Wahrnehmungen als weiblicher Sprecher in der Perzeptionsstudie korrelierte mit der subjektiven Stimmzufriedenheit (r=0,719; p=0,001).

Diskussion: Diese Untersuchung trägt zur Therapieevaluation stimmerhöhender Operationen bei. Es wird gezeigt, dass individuelle Veränderungen für die Patientenzufriedenheit wichtiger sind, als die absolut erreichte Stimmhöhe. Entscheidender für die Betroffenen ist, von außenstehenden Personen als Frau wahrgenommen zu werden. Dafür ist neben der Phonochirurgie ein spezialisiertes interdisziplinäres Behandlungskonzept notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.