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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Die Blutgefäße der Tonsillenlogen nach Tonsillektomie – dargestellt durch Narrow Band Imaging (NBI)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Benedikt Josef Folz - HNO-Klinik, Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe
  • Claus-Günther Konnerth - HNO-Klinik, Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe
  • Jörg Bachmann - HNO-Klinik, Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod015

doi: 10.3205/15hnod015, urn:nbn:de:0183-15hnod0152

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Folz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die NBI-Technologie (Fa. Olympus®) ermöglicht die kontrastierte Visualisierung oberflächlicher Schleimhautgefäße. Dabei wird Licht mit zwei spezifischen Frequenzbändern (λ=415nm und λ=540nm) sowie einem erhöhten Anteil an blauem Licht emittiert. Aufgrund der Absorptionseigenschaften des Hämoglobins ist so eine exakte Darstellung von Kapillargefäßen der Mucosa sowie von venösen Gefäßen in der Submucosa möglich. Untersucht wurde, ob sich Gefäße mit NBI auch außer- bzw. unterhalb der Mucosa darstellen lassen.

Methodik: Von 10/2012 – 11/2014 wurden bei 46 Patienten [25 weibl., 21 männl; Durchschnittsalter: 21,4 Jahre (Spanne: 4 – 66 Jahre)] unmittelbar nach erfolgter Tonsillektomie (Tonsillar BiClamp Technologie) die Tonsillenbetten mit einer starren 30°-Optik im NBI-Modus untersucht. Die Darstellung erfolgte auf einem HDTV-Monitor.

Ergebnisse: Im NBI-Modus war eine eindeutige Darstellung der in den Tonsillenbetten gelegenen Gefäße möglich. Bei 33/46 Individuen (66 Tonsillenlogen) konnten freiliegende Blutgefäße nachgewiesen werden (26 Pat. ein-, 7 Pat. beidseitig). Diese waren gut von umliegenden Muskelfasern zu unterscheiden. Durch NBI-Endoskopie war dieser Effekt hilfreich zur Detektion möglicher späterer Blutungsquellen, welche so einer gezielten bipolaren Koagulation bzw. einer selektiven Ligatur zugeführt werden konnten. Nachblutungen der Kategorie C traten bei 4 Patienten auf (je 1x ipsi-, kontra- und bilateral, 1x ohne Gefäßnachweis).

Fazit: NBI ermöglicht die Darstellung freiliegender Blutgefäße in Tonsillenlogen nach Tonsillektomie. Diese können endoskopisch gezielt präventiv verödet werden. Die gezieltere, selektivere und gewebeschonendere punktuelle bipolare Koagulation oder Thermofusion kann möglicherweise die Rate von Nachblutungen reduzieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.