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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Serum-Magnesiumkonzentration und postoperatives Schmerzempfinden bei Patienten nach Tonsillektomie

Meeting Abstract

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  • Jens Büntzel - HNO-Klinik Nordhausen, Nordhausen
  • Judith Büntzel - Innere Medizin, St-Anna-Hospital, Herne
  • Klaus Kisters - Innere Medizin, St.-Anna-Hospital, Herne

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod010

doi: 10.3205/15hnod010, urn:nbn:de:0183-15hnod0100

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Büntzel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Tonsillektomie gilt als der Standardeingriff mit den größten Problemen in der postoperativen Schmerztherapie im HNO-Bereich. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der individuellen Schmerzempfindlichkeit nach Tonsillektomie und dem Serum-Magnesiumspiegel der betroffenen Patienten?

Material und Methode: Zwischen Juli und Dezember 2013 wurden an der HNO-Klinik Nordhausen 82 konsekutive Patienten (37 Männer, 44 Frauen) mit einer Tonsillektomie zweimal täglich über maximal 1 Woche postoperativ gebeten, ihre Schmerzen auf einer visuellen Analogskala (0 bis 10) anzugeben. Von ihnen wurde präoperativ die Serum-Magnesiumkonzentration bestimmt. Alle Patienten erhielten postoperativ eine Standardanalgesie mit Metamizol bzw. Paracetamol.

Ergebnisse: Hinsichtlich der Serumkonzentration ergibt sich eine Normalverteilung in unserer Population – 12 Patienten <0.80 mmol/l (Gruppe A), 17 Patienten 0.80-0.85 mmol/l (Gruppe B), 28 Patienten 0.85-0.90 mmol/l (Gruppe C), 16 Patienten 0.90-0.95 mmol/l (Gruppe D) und 8 Patienten >0.95 mmol/l (Gruppe E). Die mittlere VAS betrug in der Gruppe A 2 1.871 Punkte, in Gruppe B 0.956±1.016 Punkte, in Gruppe C 1.688±1.595 Punkte, in Gruppe D 0.906±1.186 Punkte und in Gruppe E 1.344±2.066 Punkte. Der signifikante VAS-Unterschied zwischen den Gruppen zeigt sich besonders an den Tagen 4 bis 6 nach der OP (p=0.01), an denen es klinisch zur Ablösung der ersten Wundbeläge kommt.

Schlussfolgerung: Unsere Daten deuten auf eine besondere Schmerzempfindlichkeit im neuropathischen Bereich bei Patienten hin, deren Serum-Magnesium erniedrigt ist. Für diese Gruppe ist die Wertigkeit von Magnesium als Ko-Analgetikum zu überprüfen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.