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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Epistaxis gravis – ein Dilemma in der Frühschwangerschaft

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kornelia Wirsching - Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
  • Thomas Kühnel - Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod752

doi: 10.3205/14hnod752, urn:nbn:de:0183-14hnod7528

Veröffentlicht: 10. Juni 2014

© 2014 Wirsching et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Epistaxis ist eine der häufigsten notfallmässigen Einweisungsdiagnosen in HNO-Kliniken. Die Hauptlokalisationen sind der Locus Kiesselbachi, Äste der Arteria sphenopalatina oder auch polypoides Gewebe, insbesondere bei Patienten mit Hypertonus oder Antikoagulation. Die konservative und operative Blutstillung in der Nase ist Teil des Alltag eines jeden HNO Arztes. Aufgrund von Medikamentennebenwirkungen und Narkoserisiken ist die Behandlung von Epistaxis bei schwangeren Patientinnen jedoch erschwert.

Fall: Eine 27-jährige Patientin stellte sich in der Notaufnahme mit rezidivierender Epistaxis vor. Die junge Dame ist in der 20.SSW. Das Nasenbluten habe nach einem akzidentellen Schlag ihres Sohnes gegen den Nasenrücken vor einigen Tagen begonnen. Die Blutungen werden als heftig beschrieben. Aufgrund der Frühschwangerschaft wurde zunächst ein konservativer Therapieversuch unternommen. Trotz mehrfacher lokaler Blutungstillung und Tamponade kommt es wiederholt zu heftigen Blutungen, so dass nach Rücksprache mit den Kollegen der Gynäkologie die Entscheidung zum Clipping der linken Arteria sphenopalatina in Allgemeinnarkose fällt. Intraoperativ wird stark blutendes polypoides Gewebe entfernt und routinemäßig zur feingeweblichen Untersuchung eingesandt. Der histologische Befund ergibt ein Ästhesioneuroblastom. Unter Einbeziehung mehrerer Fachabteilung wird gemeinsam mit der jungen Mutter die weitere Therapie geplant.

Schlussfolgerung: Mit diesem Beitrag möchten wir dazu auffordern, die Ursache bei Epistaxis auch bei vermeindlich klarer Ursache stets kritisch zu hinterfragen und diese gegebenfalls durch bildgebende Verfahren und histologische Gewebeuntersuchungen zu sichern.

Die Therapieplanung einer Schwangeren Tumorpatientin stellt eine interdisziplinäre Herausforderung dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.