gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Differenzialdiagnose einer zervikalen Lymphadenopathie beim Kind

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Tobias Reiter - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • P. R. Issing - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod747

doi: 10.3205/14hnod747, urn:nbn:de:0183-14hnod7472

Veröffentlicht: 10. Juni 2014

© 2014 Reiter et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Fast alltäglich werden HNO-Ärzte mit Patienten mit einer zervikalen Lymphadenopathie konfrontiert. Vor allem Kinder sind häufig betroffen, hier entwickelt sich die Lymphadenopathie meist im Rahmen einer allgemein entzündlichen Erkrankung. Bei gleichzeitig suspekten Befunden der Halsorgane, wie z.B. der Schilddrüse, muss differenzialdiagnostisch aber auch an ein ernstes Geschehen gedacht werden, wie folgender Fall zeigt.

Fall: Bei einem 11-jährigen Jungen fiel im Rahmen der Abklärung von Müdigkeit eine Hypothyreose auf. Der HNO-ärztliche Untersuchungsbefund war unauffällig. Sonographisch zeigte sich eine inhomogene, unscharfbegrenzte, echoarme, perfundierte Raumforderung des rechten Schilddrüsenlappen mit begleitender zervikalen Lymphadenopathie ipsilateral. Auf Grund des malignomverdächtigen Befundes erfolgte die operative Therapie (Thyroidektomie und selektive Neck dissection rechts). Histo-pathologisch konnte die Diagnose eines papillären Schilddrüsenkarzinoms (pT3, pN1b, M0) gestellt werden. Es schloss sich eine Radiojodtherapie an.

Schlussfolgerung: Schilddrüsenkarzinome sind die häufigsten von endokrinen Drüsen ausgehenden Malignome. Mit einer Inzidenz von 3–5 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner gehören sie aber insgesamt zu den seltenen Tumorerkrankungen. Manifestationen bei Kindern stellen eine Rarität da. Bei auffälligen Halslymphknoten sollte auch der HNO-Arzt die Schilddrüse als mögliche Ursache diagnostisch und therapeutisch im Blick haben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.