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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Konnatale Valleculazyste als Ursache einer inspiratorischen Atemstörung bei Neugeborenen

Meeting Abstract

  • corresponding author Janina Mathies - HNO Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Gießen
  • Birgit Kampschulte - Kinderklinik der Universitätsklinik Giessen und Marburg GmbH, Gießen
  • Irmgard Fleischer - HNO Uniklinik Giessen und Marburg GmbH, Gießen
  • Dirk Faas - Kinderklinik der Universitätsklinik Giessen und Marburg GmbH, Gießen
  • Matthias Heckmann - Zentrum für Kinder und Jugenmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod745

doi: 10.3205/14hnod745, urn:nbn:de:0183-14hnod7453

Veröffentlicht: 10. Juni 2014

© 2014 Mathies et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Kongenitale Oropharynxanomalien sind seltene Fehlbildungen. In aller Regel handelt es sich um gutartige zystische Raumforderungen, die jedoch eine lebensbedrohliche Atemwegsverlegung verursachen können.

Fallbericht: Wir berichten über einen vier Wochen alten männlichen Säugling, welcher erstmals mit neu aufgetretenem inspiratorischem Stridor, zyanotischen Episoden und Trinkschwäche vorgestellt wurde. Schwangerschaft und Geburt waren unauffällig verlaufen. Bei Aufnahme war ein inspiratorischer Stridor und juguläre Einziehungen zu erheben. Die veranlasste Diagnostik (Blutentnahme, RSV-Schnelltest, Röntgenaufnahme des Thorax) erbrachte unauffällige Befunde. Die flexible Endoskopie zeigte schließlich eine konnatale mediane Valleculazyste, welche eine teilweise Verlegung der Atemwege und Verdrängung der Epiglottis nach ventral und kaudal bedingte. Eine MRT-Untersuchung des Halses bestätigte die Diagnose einer zwischen Zungengrund und Epiglottis gelegenen, ca. 1 cm großen, gut abgrenzbaren zystischen Formation.

Die Zyste konnte im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie mit partieller Resektion und Marsupialisation ohne Komplikationen entfernt werden. Die Kontrollbronchoskopie nach 5 Wochen zeigte einen Normalbefund.

Schlussfolgerung: Als Ursache der Atemstörung mit inspiratorischem Stridor und zyanotischen Anfällen zeigte sich eine konnatale mediane Valleculazyste, welche mikrolaryngoskopisch entfernt werden konnte. Beim Auftreten bedrohlicher Begleitsymptome muss differentialdiagnostisch auch an seltene angeborene Ursachen eines inspiratorischen Stridors im Säuglingsalter gedacht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.