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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Chronisch rezidivierende juvenile Parotitis: Spülungsbehandlung ohne Narkose als mögliche Alternative zur Sialendoskopie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Urban Geisthoff - Univ. HNO-Klinik, Essen
  • Lars Hoffmanns - HNO-Klinik Holweide der Kliniken der Stadt Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod694

doi: 10.3205/14hnod694, urn:nbn:de:0183-14hnod6940

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Geisthoff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung der chronisch rezidivierenden juvenilen Parotitis (crjP) ist nicht standardisiert. Neben Antibiose, Sialagoga und Drüsenmassagen wird in den letzten Jahren auch die Speichelgangsendoskopie in Vollnarkose als Methode propagiert, da Reinigung und Dehnung der Gänge eine Rolle spielen könnten. Als Alternative boten wir bei Kindern mit ausgeprägter Symptomatik die Spülung des Gangsystems ohne Betäubung an.

Methoden: Eine weiche Sonde wird ohne Betäubung in die Papille des Stenonschen Ganges eingeführt, dann langsam physiologische Kochsalzlösung entweder bis zur Toleranzgrenze des Kindes oder bis zur Menge von 10 ml instilliert. Gleichzeitig wurden unterstützend Sialagoga und Drüsenmassage empfohlen.

Ergebnisse: In den letzten 5 Jahren wurde diese Möglichkeit mit den Eltern von 10 crjP-Kindern diskutiert. Bei 6 Kindern im Alter von 3,3 bis 7,7 Jahren wurde die Methode ein- (3x), zwei- (2x) oder achtmal (1x) eingesetzt und dabei Volumina von 3 bis 10 ml instilliert. 1 Kind war nach einer Spülung komplett beschwerdefrei, eines nach einer zweiten Spülung, ein drittes nachdem im Verlauf von 2 Jahren noch 2 leichtere Episoden auftraten. Die Eltern der anderen 3 Kinder gaben eine Besserung in Intensität, Dauer und Häufigkeit der Episoden an.

Schlussfolgerungen: Unsere Beobachtung ist ein Indiz für eine mögliche Effektivität der vorgestellten Methode. Wie für die anderen Methoden gilt, dass es angesichts des variablen und selbstlimitierenden Verlaufs des Krankheitsbildes, der fehlenden Randomisierung und Verblindung, und der gleichzeitig eingeleiteten supportiven Therapie schwer ist, den tatsächlichen Effekt abzuschätzen. Im Vergleich zur Sialendoskopie zeichnet sich die Methode jedoch durch geringere Invasivität und den Verzicht auf eine Vollnarkose aus.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.