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Odontogene Keratozyste des Sinus maxillaris – ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Aufgrund von lokal aggressivem Wachstum, der hohen Mitoserate und ihrer Rezidivneigung, wird die odontogene Keratozyste in der aktuellen WHO-Klassifikation als „Keratozystischer Odontogener Tumor“ bezeichnet. Das Wachstumsverhalten ist benigne, obwohl in der Literatur maligne Entartungen beschrieben sind. Das Verteilungsmaximum liegt in der zweiten bis dritten Lebensdekade. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bei multilokulären odontogenen Keratozysten ist ein Gorlin-Goltz-Syndrom auszuschließen.
Fallbeschreibung: Ein achtzehn Jahre alter Patient stellte sich mit einer progredienten, linksseitigen Nasenatmungsbehinderung vor. Klinisch zeigte sich eine Vorwölbung der medialen Kieferhöhlenwand in die linke Nasenhaupthöhle. In einer Computertomographie der Nasennebenhöhlen stellte sich eine zystische Raumforderung des linken Sinus maxillaris mit einem Weisheitszahn an dessen Hinterwand dar. Es erfolgte eine endonasale Nasennebenhöhlenoperation mit Fensterung der medialen Kieferhöhlenwand. Der Weisheitszahn an der Kieferhöhlenhinterwand wurde aufgesucht und mit der gesamten Zystenmembran aus dem Sinus maxillaris entfernt. Histologisch ergab sich das Bild eines keratozystsichen odontogenen Tumors ohne Anhalt für Malignität.
Schlussfolgerung: Diagnostiziert werden keratozystische odontogene Tumore häufig als Zufallsbefund im Rahmen von Röntgenaufnahmen oder Zahnoperationen. 70 bis 80% der keratozystischen odontogenen Tumore kommen in der Mandibula vor. Ihr Auftreten im Sinus maxillaris mit ektopen Zähnen ist selten. Aufgrund ihrer Rezidivneigung sind engmaschige postoperative Kontrollen notwendig. Dies kann mit Bildgebungen erfolgen. In dem beschriebenen Fall bieten sich klinische Kontrolle mittels Endoskopie über das offene Kieferhöhlenostium an.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.