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Einfluss von Cineol auf den WNT/β-Catenin Signalweg in Polyposis nasi
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Die Behandlung der Polyposis nasi umfasst die Operation sowie der Gabe von oralen und/oder topischen Glukokortikoiden. Ziel der Arbeit ist die Charakterisierung des Einflusses von Cineol (Soledum) auf die Progression und Regulation des Wnt/β-Catenin Signalweges bei Polyposis. Das komplexe Netzwerk des Wnt/β-Catenin Signalweges reguliert verschiedene biologische Prozesse wie etwa die Embryogenese, die Zellproliferation oder die Zellmigration. Zentraler Regualtor dieses Signalweges ist die Kinase GSK-3, welche die Degradation von β-Catenin durch das Proteasom induziert.
Methoden: Es wurden nasale Polypen und die dazugehörige untere Nasenmuschel untersucht. Mittels Western Hybridisierung und Immunhistologie wurden die Expressions- und Aktivitätsprofile Wnt-relevanter Proteine analysiert. Proliferations- und Vitalitätsbestimmungen wurden mittels MTT- und xCELLigence Assays durchgeführt.
Ergebnisse: Unsere Untersuchungen zeigen eine massiv erhöhte Phosphorylierung und somit Inhibierung des β-Catenin Abbau-Proteins GSK3 in Polyposis nasi im Vergleich zu gesunder Nasenschleimhaut des selben Patienten und im Vergleich zur Nasenschleimhaut Polyposis-freier Patienten. β-Catenin wird in den Kern transloziert, wo es die Transkription der Wnt-Zielgene induziert und proliferationsfördernd wirkt. Somit liegt eine konstitutive proliferations-induzierende β-Catenin Aktivität in Polyposis nasi vor. Die Verabreichung von Cineol führt bei Polyposis nasi zu einer massiven Verminderung der β-Catenin Aktivität und entsprechend zu einer deutlich verminderten Proliferation.
Schlussfolgerung: Es ergeben sich erste Hinweise auf die molekularen Hintergründe h der Progressions-inhibierenden Wirkweise von Cineol. Weitere Versuche fokussieren auf die Aktivitätsprofile anderer Komponenten des WNT-Signaltransduktionsweges, um das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Signaltransduktionswege zu entschlüsseln hin zu innovativen Therapieoptionen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.