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Untersuchungen zu Volumenänderungen der grauen Hirnsubstanz bei Patienten mit sinunasaler Riechstörung nach Nasennebenhöhlen-Operation
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Riechstörungen unterschiedlicher Genese sind mit Volumenverminderungen in verschiedenen Hirnarealen einschließlich dem Bulbus olfactorius (OB) assoziiert. Für den OB ist eine Reversibilität dieser Volumenabnahmen bei Patienten mit sinunasaler Riechstörung infolge der Verbesserung des Riechvermögens nach Nasennebenhöhlen-Chirurgie dargestellt wurden. Übergeordnete Hirnareale sind bisher nicht untersucht wurden. Ziel unserer Studie war es daher eine Volumenänderung bei dieser Patientengruppe in dem OB übergeordneten cerebralen Arealen zu untersuchen. Es wurden 40 Patienten mit sinunasaler Riechstörung einen Tag vor und drei Monate nach Nasennebenhöhlenoperation mittels Magnetresonanztomografie (MRT) an einem 3 Tesla-Scanner untersucht. Von den 40 gescreenten Probanden konnten 23 (5 Frauen, 18 Männer, Durchschnittsalter 58,7 Jahre) eingeschlossen werden. Von diesen erreichten 15 Studienteilnehmer (4Frauen, 11 Männer) postoperativ eine signifikante Riechverbesserung von > 3 Punkten im SDI-Test (p< 0,05). Der SDI-Score stieg postoperativ signifikant im Mittel von 17,5 auf 28,9 an (p<0,001). Zur Auswertung mittels Voxelbasierter Morphometrie (VBM) kamen die Matlab-Pakete SPM8 und VBM8 für longitudinale Studien zur Anwendung. Postoperativ zeigten sich Volumenerhöhungen der grauen Substanz am stärksten im Bereich des rechten anterioren Cingulums (ACC), sowie im Bereich des Inselcortex (IC) beidseits. Für diese Areale wurde in vorangehenden Studien ein Volumenverlust bei Vorliegen eines kompletten oder auch teilweisen Riechverlustes nachgewiesen. In der Zusammenschau der Ergebnisse konnte die angenommene Hypothese der Reversibilität von Atrophien im Bereich zentraler Riechstrukturen bei sinunasalen Dysosmien bestätigt werden. In zukünftigen Untersuchungen kann ein Vergleich zu Riechstörungen anderer Genese erfolgen. Durch Untersuchungen mit größeren Studienpopulationen sollten die Ergebnisse verifiziert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.