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Analyse zur vorsprachlichen Entwicklung bei Kindern mit Cochlea-Implantat
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Die Ermittlung der vorsprachlichen Fähigkeiten bei Kindern mit Cochlea Implantat gewinnt durch das frühe Implantationsalter an Bedeutung. Hier zeigt sich ein Hörerfolg besonders deutlich in der Sprachentwicklung, deren differenzierte Diagnostik in diesem Zusammenhang indiziert ist. Unser Ziel war es, durch die Zusammenfassung der Daten verschiedener Studien einen Überblick über die Fähigkeiten von CI-Kindern, auch im Vergleich zu normalhörenden Kindern, zu erhalten.
Methode: 14 Studien wurde ausgewählt, die Daten im Bezug auf die vorsprachliche Entwicklung von CI-Kindern wurden zusammengefasst und mit denen normalhörender Kinder verglichen. Die Auswahl beschränkt sich auf Studien, die mittels Video- und Audioaufnahmen die Äußerungen der Kinder zu verschiedenen Zeitpunkten dokumentiert und mittels festgelegter linguistischer Kriterien beurteilt haben. Die verschiedenen diagnostischen Verfahren wurden verglichen und nach linguistischen Kriterien bewertet.
Ergebnisse: Die ausgewählten Studien ordnen vorsprachliche Äußerungen verschiedenen Phasen zu. Ein 3-Level-System (präkanonische, kanonische und postkanonische Äußerungen), das sich am Meilenstein des kindlichen „Babbelns“ orientiert, dominiert. Insgesamt zeigen sich bei CI-Kindern trotz geringer Datenlage und hohem Einfluss an Störfaktoren in Phase 1 deutlich mehr Äußerungen als bei normal hörenden Kindern; die weiteren Phasen scheinen CI-Kinder schneller zu durchlaufen.
Schlussfolgerung: Die vorsprachliche Entwicklung von CI-Kindern kann differenziert beurteilt werden. Die aktuelle Datenlage ist gering; eine Berücksichtigung von Störfaktoren wie dem Höralter, frühere Hörerfahrungen und die Unterscheidung von bi-und unilateral implantieren Kindern sollte bei der Durchführung von Studien beachtet werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.