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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Wait-and-Scan-Verlauf von Vestibularisschwannome an der HNO-Universitätsklinik Erlangen, Kopf- und Halschirurgie im Zeitraum 2000–2012

Meeting Abstract

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  • corresponding author Katrin Rogler - HNO-Universitätsklinik Erlangen, Erlangen
  • Johannes Zenk - HNO-Universitätsklinik Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Universitätsklinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod474

doi: 10.3205/14hnod474, urn:nbn:de:0183-14hnod4748

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Rogler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei einem Vestibularisschwannom stehen drei Therapiewege zur Verfügung. Neben einer Wait-and-Scan-Strategie wird eine Operation oder Bestrahlung durchgeführt, abhängig von der Tumorgröße, den Beschwerden sowie der Gesamtsituation der Patienten.

Material/Methoden: Es wurden die Daten von n=259 Patienten ausgewertet, die bei einem Vestibularischwannom in den Jahren 2000–2012 behandelt wurden. Davon wurden 34,7% (n=90) der Patienten unmittelbar nach Diagnosestellung operiert. 24,7% (n=64) der Patienten wurden zunächst kontrolliert und anschließend operiert. 3% (n=8) der Patienten wurden bestrahlt bzw. operiert und bestrahlt. Aktuell befinden sich noch 37,5% (n=97) der Patienten in der Wait-and-Scan-Strategie. Im Kollektiv der Wait-and-Scan-Strategie wurden das Tumorwachstum, die vestibuläre Affektion, die Entwicklung der Hörminderung und die Zeitintervalle erfasst, bis zu einer Änderung dieser Parameter bzw. der Therapiestrategie.

Ergebnisse: Die Patienten in der Wait-and-Scan-Strategie wurden im Durchschnitt 33,2 Monate nachuntersucht. In dieser Gruppe zeigte sich kein wesentliches Tumor-Wachstum. Ein signifikant höheres Wachstum zeigte sich bei den Fällen, die zunächst kontrolliert und anschließend operiert wurden. In der Gruppe der ausschließlich Wait-and-Scan-erfassten Patienten blieb das Hörvermögen stabil nur bei 23,2% der Patienten (n=19). Das Hörvermögen verschlechterte sich bei 52,4% der Patienten (n=43) um mindestens eine AAO-Stufe.

Diskussion: Die Wait-and-Scan-Strategie ist eine etablierte Therapieoption bei einem Vestibularisschwannom, da laut Literatur nur ca. 50% der Tumore wachsen. Bei einer Entscheidung zur Wait-and-Scan-Strategie sollten die Patienten über eine mögliche Zunahme der Hörminderung und der vestibulären Affektion aufgeklärt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.