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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Implantation eines biodegradierbaren Medikamententräger mit kontrollierter Freisetzung von Dexamethason in die Rundfensternische zur Sekundärtherapie des Hörsturzes

Meeting Abstract

  • corresponding author Stefan Plontke - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Alexander Glien - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Torsten Rahne - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Karsten Mäder - Institut für Pharmazeutische Technologie, Halle/S.
  • Alec N. Salt - Washington University, St. Louis, USA

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod458

doi: 10.3205/14hnod458, urn:nbn:de:0183-14hnod4580

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Plontke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die intratympanale Glukokortikoidapplikation in die Rundfensternische führt nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand zu einer besseren Hörerholung als wenn nach unzureichend erfolgreicher systemischer Primärtherapie keine weitere Therapie durchgeführt wird. Die kontinuierliche Medikamentenapplikation führt zu höheren Wirkspiegeln und zu einer anderen Verteilung der Glukokortkoide in den Innenohrflüssigkeiten als wiederholte intratympanale Injektionen.

Methode: Im Rahmen individueller Heilversuche wurde bei fünf Patienten mit akuten, idiopathischen mittel- bis hochgradigen Hörverlusten und Schwindel sowie zusätzlicher besondere Risikokonstellation ein biodegradierbarer Medikamententräger zur Sekundärtherapie des Hörsturzes implantiert. Die stäbchenförmige poly (D, L-lactide-co-glycolide) PLGA Polymer Matrix enthielt 0.7 dexamethasone und wurde über eine Tympansokopie in die Rundfensternische plastziert

Ergebnisse: Die Medikamententräger konnten ohne Probleme in die Rundfensternische platziert werden. Die mittlere Hörschwelle verbesserte sich siginifikant um 29±27 dB HL (von 94±27 auf 65±34 dB HL; p<0.05). Zwei von fünf Patienten verbesserten sich vollständig. Ein Patient zeigte eine partielle Verbesserung der Hörschwelle mit Erreichen eines nutzbaren Hörvermögens. Bei einem Patienten wurde im Rahmen einer CI-Versorgung die lokale Situation in der Rundfensternische nachkontrolliert und es zeigten sich keine Reste des Medikamententrägers und keine Komplikationen.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden begrenzten Erfahrungen zeigen eine gute Verträglichkeit der Implantate. Solide, biodegradierbare Medikamententräger erscheinen als sinnvolle Optionen für die zukünftige lokale Medikamentenaplikation an das Innenohr.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.