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Auswirkung der Cochlea-Implantation auf die peripher-vestibuläre Funktion (hVOR)
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Die Hörrehabilitation hochgradig schwerhöriger Patienten mit einem Cochlea-Implantat (CI) stellt eine standardisierte und sichere Versorgungsmethode dar. Postoperativer Schwindel kann bei einer CI-Versorgung in unterschiedlichem Ausmaß auftreten und prinzipiell durch eine Schädigung der vestibulären Rezeptoren hervorgerufen werden. Das Erkennen präoperativer vestibulärer Defizite kann bei bilateraler CI-Indikation zur Auswahl der zu implantierenden Seite beitragen.
Methoden: In einer prospektiven Studie wurde bei 20 Patienten mit einer CI-Versorgung (Rundfensterinsertion) prä- und 4-12 Wochen postoperativ eine beidseitige Funktionstestung des horizontalen vestibulookulären Reflexes (hVOR) mittels thermischer Prüfung (VOR im Niederfrequenzbereich) und Video-Kopfimpulstest (VOR im Hochfrequenzbereich) durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 4 Patienten (20%) fand sich präoperativ eine Funktionsstörung des hVOR im Hoch- und bei 6 Patienten (30%) im Niederfrequenzbereich. Nach Implantation zeigte sich eine Verschlechterung des horizontalen VOR bei 3 Patienten (15%) (thermische Prüfung) und bei 1 Patient (5%) (vKIT).
Schlussfolgerung: Obwohl das Risiko einer peripher-vestibulären Störung (hVOR) nach Cochlea-Implantation insgesamt nur gering ist, zeigt sich, dass eine frequenzabhängige Störung des VOR auftreten kann. Sowohl thermische Prüfung als auch Video-Kopfimpulstest sollten daher als Routineverfahren zur Testung der peripher-vestibulären Funktion genutzt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.