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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

CI-Versorgung bei Single Sided Deafness – in welchen Bereichen profitieren die Patienten?

Meeting Abstract

  • corresponding author Heidi Olze - HNO-Klinik Charité, CVK/CCM, Berlin
  • Stefan Gräbel - HNO-Klinik Charité, CVK/CCM, Berlin
  • Rolf-Dieter Battmer - HNO-Klinik, UKB, Berlin
  • Arne Ernst - HNO-Klinik, UKB, Berlin
  • Ulrike Förster-Ruhrmann - HNO-Klinik Charité, CVK/CCM, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod443

doi: 10.3205/14hnod443, urn:nbn:de:0183-14hnod4434

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Olze et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Indikationsbereiche zur CI-Versorgung haben sich in der letzten Zeit erweitert. Auch Patienten mit einseitiger Taubheit (single sided deafness, SSD), können hinsichtlich des Hörens und Sprachverstehens von der CI-Versorgung profitieren. Ziel der Studie war es zu untersuchen, welcher zusätzliche Benefit bei diesen Patienten für die Bereiche Lebensqualität, Tinnitusbelastung und psychische Komorbiditäten resultiert.

Methoden: In die Studie wurden 21 Erwachsene eingeschlossen. Mit den folgenden validierten Fragebögen wurden Daten zur Lebensqualität (Nijmegen CI Questionnaire), zur Tinnitusbelastung (Tinnitusfragebogen nach Göbel) und zu psychischen Komorbiditäten mit dem Perceived Stress Questionnaire (PSQ), der Allgemeinen Depressionsskala (ADSL) und dem General Anxiety Disorder-7-Fragebogen (GAD-7) evaluiert. Zusätzlich wurden Daten zum Sprachverstehen erhoben (OLSA und Oldenburger Inventar, OI).

Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der HRQoL und korrespondierend dazu auch eine signifikante Verbesserung des Sprachverstehens im Störgeräusch und beim Richtungshören (OI). Im OLSA ergab sich eine Verbesserung in der S0N0 und SCINNH–Situation. Bei Patienten mit einem TQ-Score>30 verbesserte sich die Tinnitusbelastung nach CI Versorgung signifikant. Zusätzlich ergaben die psychometrischen Tests eine signifikante Reduktion der Angstbelastung und eine Reduktion der Patientenanzahl mit depressiver Symptomatik. Die Stressbelastung lag vor und nach CI im Normbereich.

Schlussfolgerungen: Die CI Versorgung bei SSD Patienten hat einen positiven Einfluss auf Sprachverstehen, HRQoL, Tinnitusbelastung und psychologische Komorbiditäten. Beidseitig hörende Patienten können in allen untersuchten Bereichen einen zusätzlichen Benefit erzielen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.