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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Bonebridge. Erfahrungen und Ergebnisse mit 11 Implantaten 1 Jahr post implantationem

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod440

doi: 10.3205/14hnod440, urn:nbn:de:0183-14hnod4406

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Neumann.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das implantierbare Hörsystem Bonebridge ist seit 09/2012 in Deutschland zugelassen und indiziert zur Versorgung mittelohrchirurgisch nicht zu verbessernder Schalleitungsschwerhörigkeit bei guter Innenohrfunktion. Aufgrund der kürzlichen Markteinführung fehlen bisher Studien zu mittelfristigen Ergebnissen.

Methoden: In der Neusser HNO-Klinik wurden zwischen 11/2012 und 11/2013 insgesamt 11 BonebridgeTM bei 10 Patienten (Alter 22–75, 4 w, 6 m) implantiert. Bei allen Patienten lagen Mittelohrschwerhörigkeiten >30 dB in drei Frequenzen trotz mindestens 2-maliger Vor-Operation vor.

Ergebnisse: Intraoperative Komplikationen gab es keine, das Implantat hatte in allen Fällen zumindest teilweise Kontakt zu Dura und in 3 Fällen Kontakt zum Sinus sigmoideus. Innerhalb der Nachbeobachtungszeit von maximal 1 Jahr (Abstract) traten keine medizinischen Komplikationen oder Beschwerden auf. Postoperativ hielt in 2 Fällen der Magnet nicht den äußeren Sprachprozessor, in einem Fall lag dies an der individuellen Behaarung, der Prozessor hielt nach lokaler Rasur. In einem Fall musste die Haut sekundär operativ ausgedünnt werden. In allen Fällen wurde eine Hörverbesserung erreicht (Verbesserung des Einsilberverstehen >60%), die subjektive Zufriedenheit der Patienten war hoch.

Schlussfolgerungen: Zusammenfassend sprechen die ersten Ergebnisse für ein komplikationsarmes, akustisch zuverlässiges Implantat zur Versorgung der ansonsten operativ nicht behebbaren Mittelohrschwerhörigkeit. Präoperative Planungssoftware und „Unterlegscheiben“ unter den Verankerungsschrauben können helfen, Durakontakt oder -Impression zu vermeiden auch wenn dies klinisch kein Problem darstellen. Bei Patienten mit dicker Kopfschwarte sollte erwogen werden, Demodulator und Magnet zwischen Kutis und Muskulatur zu positionieren, um ein ausreichendes Haften des Sprachprozessors zu gewährleisten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.