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Charakterisierung der aktiven Tubenöffnung in einer hypo-/hyperbaren Druckkammer
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Neben dem passiven Druckausgleich über die Eustachische Röhre gibt es verschiedene aktive Möglichkeiten des Druckausgleichs. In einer hypobaren/hyperbaren Druckkammer wurden die Druckausgleichsmechanismen beim Valsalva-Manöver sowie beim Schlucken aufgezeichnet und Normwerte für ohrgesunde Patienten erstellt. Diese werden verglichen mit den von uns erstellten Normwerten für den passiven Druckausgleich.
Methoden: In unserer hypobaren/hyperbaren Druckkammer wurden 28 ohrgesunde Probanden (17 Frauen, 11 Männer, Durchschnittsalter 25,93 ± 3,43 Jahre) einem standardisierten Profil mit Druckabfall und Druckanstieg ausgesetzt. Die Druckwerte wurden über eine Impedanzmessung aufgezeichnet. Bestimmt wurden der Tubenöffnungsdruck (TÖD) und die Tubenöffnungszeit (TÖZ) sowohl im Überdruck als auch im Unterdruck.
Ergebnisse: Es konnten wiederkehrende Muster des Druckverlaufes während der aktiven Tubenöffnung beim Valsalva-Manöver sowie beim Schluckvorgang charakterisiert werden. Der Mittelwert für den TÖD lag bei 0,0549 ± 0,0477 mbar, für die TÖZ bei 2,63 ± 1,91 sek beim aktiven Druckausgleich durch Valsalva. Beim aktiven Druckausgleich durch Schlucken lag der Mittelwert für den TÖD bei 0,0512 ± 0,0829 mbar sowie für die TÖZ bei 0,82 ± 0,51 sek.
Schlussfolgerung: Mit dieser Methode konnten erstmalig Normwerte für den Tubenöffnungsdruck und die Tubenöffnungszeit bei aktiven Tubenöffnungen (Valsalva-Manöver, Schluckakt) erhoben werden. Die Charakterisierung der aktiven Tubenöffnung durch Bestimmung der oben genannten Parameter ist ein erster Schritt für die Analyse der Tubenfunktion im Überdruck sowie im Unterdruck.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.