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Video-Kopf-Impulstest und subjektive Schwindelbeschwerden bei Vestibularisschwannompatienten
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Schwindel ist nach einer Hörminderung und Tinnitus das dritthäufigste Symptom bei Patienten mit einem Vestibularisschwannom. Schwindel stellt dabei den einzigen prädiktiven Faktor für die Lebensqualität von Vestibularischwannompatienten dar.
Methoden: Die vorliegende Untersuchung umfasst 35 Patienten mit einem sporadisch aufgetretenen, einseitigen Vestibularisschwannom. Die alltagsrelevanten Einschränkungen dieser Patienten durch Schwindel wurden mit dem „Dizziness Handicap Inventory“ (DHI) ermittelt. Als objektives Messinstrument der Funktion des Vestibularorganes (horizontaler vestibulo-okulärer Reflex) wurde der Video-Kopf-Impuls-Test (vKIT) verwendet.
Ergebnisse: Im vKIT lag der Gain im Median bei 0,72 auf der erkrankten Seite und bei 0,83 auf der gesunden Seite. Einen pathologischen Gain auf der betroffenen Seite von <0,79 wiesen 54% der Patienten (n=19) auf. Isolierte covert-Sakkade wurden nicht beobachtet. Zehn Patienten (53%) wiesen eine isolierte overt-Sakkade auf und sieben (37%) Patienten eine gemischte pathologische Nachstellsakkade. Der Punktewert des DHI lag im Mittel bei 19. Es fanden sich keine Korrelationen zwischen dem Gain bzw. Sakkadentyp im vKIT und dem Punktewert des DHI sowie dem Tumorstadium und Gain bzw. DHI-Punktwert.
Schlussfolgerungen: Bei Vestibularisschwannompatienten mit einer chronisch-vestibulären Störung lässt die objektiver Funktion des Vestibularorganes (vKIT) keinen Rückschluss auf die subjektive Alltagsbeeinträchtigung der Patienten zu (DHI).
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.