Artikel
Langzeitergebnisse der Knorpelschuhtechnik sowie der Titan-Clip-Prothese bei der Ossikelkettenrekonstruktion
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Hörverbesserung nach einer Tympanoplastik unter Verwendung einer Titanprothese ist zwingend abhängig vom Ausbleiben einer Dislokation. Wir berichten über unsere Langzeiterfahrungen mit der Knorpelschuhtechnik für die Stabilisierung von Totalprothese (TORP) sowie über den Langzeitverlauf bei Verwendung der Titan-Clip-Prothese (PORP) Typ Dresden bei erhaltener Stapessuprastruktur.
Methoden: Retrospektiv untersuchten wir Patienten, bei denen in unserer Klinik zwischen 2004–2008 im Rahmen einer Tympanoplastik der Höraufbau unter Verwendung eines Knorpelschuhs in Verbindung mit einer Totalprothese oder einer Titan-Clip-Prothese erfolgte.
Ergebnisse: Von 238 Patienten standen uns vollständige Datensätze von 62 Patienten (32♀; 30♂; 14-86 J.; Ø 53 J.) durchschnittlich 6,9 Jahre (4,7–9,1J.) postoperativ zur Verfügung. Die Nachuntersuchung beinhaltete die Otoskopie, Tympanometrie und Tonaudiometrie. 32 Patienten wurden mit einem Knorpelschuh und 30 mit einer Clip-Prothese versorgt. In 64% handelte es sich um eine Revisionsoperation. Dreizehn Patienten wurden in der Studienzeit revidiert. Nur bei einem Patienten fand sich eine durch Narbenzug nach dorsal verkippte TORP, welche sich mit dem Knorpelschuh von der Fußplatte abgehoben hatte.
Präoperativ betrug die Mittelohrschwerhörigkeit (0,5–4 kHz) ≤ 10dB bei 2 Patienten, bei 34 Patienten betrug sie 11–30 dB und 31–50 dB bei 26 Patienten. Bei der Nachuntersuchung bestanden die entsprechenden Mittelohrkomponenten bei 10, 41 und 11 Patienten. Somit weisen 83,9% der Pat. am Untersuchungszeitpunkt eine Mittelohrschwerhörigkeit ≤30 dB auf.
Schlussfolgerungen: Sowohl die Knorpelschuhtechnik in Verbindung mit einer TORP als auch die Titan-Clip-Prothese führen selbst bei fortgeschrittenen Mittelohrpathologien zu einer zuverlässig stabilen Rekonstruktion der Ossikelkette. Audiologisch beweisen beide Methoden überzeugende Langzeitergebnisse.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.