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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Sprachverstehen von Kindern und Jugendlichen nach sequentieller bilateraler Cochlea-Implantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Angelika Illg - HNO-Abteilung der MHH, Hannover
  • Carolina Sandner - HNO/MHH, Hannover
  • Andreas Büchner - HNO/MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO/MHH, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - HNO/MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod378

doi: 10.3205/14hnod378, urn:nbn:de:0183-14hnod3785

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Illg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Viele Kinder und Jugendliche erhalten zeitversetzt eine bilaterale Implantation. Die Ergebnisse, die sich nach diesen Versorgungen zeigen, haben eine große Varianz. Um prognostisch sicher beraten zu können, sind retrospektive Auswertungen der bisher vorliegenden Daten im Hinblick auf mögliche Einflussfaktoren nötig.

Material und Methode: Die Daten von 253 congenital ertaubten Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 18 Jahren, die im Zeitraum von 1995 bis 2011 an der Medizinischen Hochschule Hannover sequentiell bilateral mit Cochlea-Implantaten (CI) versorgt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Der Abstand beider Operationen liegt zwischen 2 Monaten und 14 Jahren, die Tragedauer des zweiten CI´s beträgt mindestens ein Jahr. Als sprachperzeptive Testverfahren wurden der Freiburger Einsilbertest, der HSM-Satztest in Ruhe und Geräusch im Freifeld bei 65 dB SPL angewendet. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit üblichen Verfahren, wie ANOVA, Wilcoxon Test und dem Spearman-Rho Korrelationskoeffizienten.

Ergebnisse: Im Einsilberverstehen liegen die Mittelwerte bei 66% auf der erstversorgten Seite. Auf der zweitversorgten Seite erreichen dieses Ergebnis 44%. Die Ergebnisse des HSM-Satztestests zeigen auf der erstversorgten Seite 74%, auf der zweitversorgten Seite 45%. Im HSM-Satztest mit Geräusch erreichen die Patienten auf der erstversorgten Seite 30%, auf der zweitversorgten Seite 14% im Mittelwert.

Die weiteren Analysen zeigen einen starken Zusammenhang zwischen der Qualität des Sprachverstehens und dem zeitlichen Abstand bei der Versorgung der Gegenseite.

Analysen über weitere Einflussfaktoren, wie z.B. das Alter der 1. CI-Versorgung, der HG-Tragedauer auf der 2. Seite werden präsentiert.

Schlussfolgerungen: Eine realistische Prognose zur Hörentwicklung nach einer zweiten CI-Versorgung ist mittels individueller Patientendaten möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.