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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Wizard-basierte Segmentierung für Cochlea-Implantat-Planungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Mathias Hofer - Univ.HNO-Klinik Leipzig, Leipzig
  • Daniela Franz - Fraunhofer Institute for Integrated Circuits (IIS), Erlangen; Computer Graphics, Erlangen, Nürnberg
  • Markus Pirlich - Univ.HNO-Klinik Leipzig, Leipzig
  • Andreas Dietz - Univ.HNO-Klinik Leipzig; ICCAS, Leipzig
  • Thomas Wittenberg - Fraunhofer Institute for Integrated Circuits (IIS), Erlangen, Erlangen
  • Marc Stamminger - Computer Graphics Group, University of Erlangen-Nuremberg, Nürnberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod374

doi: 10.3205/14hnod374, urn:nbn:de:0183-14hnod3740

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Hofer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Cochlea-Implantat-Planung verlangt eine sorgfältige Segmentierung von Risikostrukturen. Aufgrund häufig eingeschränkter Benutzerfreundlichkeiten finden existierende Planungswerkzeuge keine breite klinische Anwendung. Um die semantische Lücke zwischen Bildverarbeitungsmethoden und medizinischen Experten zu schließen,entwickelten die Autoren einen intuitiven,leicht anzuwendenden Wizard (Software, die durch Dialoge zur ergonomischen Dateneingabe und durch oftmals überfordernde komplexe Konfigurationslabyrinthe leitet) für die Segmentierung der lateralen Schädelbasis.

Methoden: Der Wizard übersetzt Bildverarbeitungsprozesse in medizinische Terminologie. Zusätzlich wird die eingegebene medizinische Expertise für halbautomatische Korrekturen genutzt. Des Weiteren werden anatomische Durchschnittswerte und Aufenthaltswahrscheinlichkeiten zur Segmentierungsverkürzung berücksichtigt. Die Evaluierung erfolgte in einer Pilotstudie zunächst an 4 (später 15) Probanden deren Segmentierungsverhalten durch eine Logdatei protokolliert und mit Fragebögen erfasst wurden.

Ergebnisse: Das sofort generierte visuelle Feedback erhielt eine deutlich positive Bewertung. Neben der Benutzerfreundlichkeit wurde auch die Qualität der Segmentierung untersucht. Von allen Nutzern wurden die Risikostrukturen erfolgreich segmentiert (interindividueller Vergleich der Jaccardabweichung). Eine Ausnahme stellt die Chorda tympani dar, welche nur ein Benutzer korrekt segmentierte. Die durchschnittliche Bearbeitung dauerte 14 min und wurde als akzeptabel bewertet.

Schlussfolgerung: Der Wizard konnte die Interaktion zwischen dem Planungswerkzeug und dem Operateur in dem Maße verbessern, dass letzterer sich auf die Bilddaten konzentrieren kann, ohne sich den Details der Bildverarbeitung zu widmen und gleichzeitig eine aussagekräftige präoperative 3D-Planung erhält.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.