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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Die konstitutiv exprimierten Stickstoffmonoxidsynthasen (eNOS, nNOS) und ihre aktivierten Formen (p-eNOS, p-nNOS) in der Kochlea des Meerschweinchens nach intratympanaler Applikation von Gentamicin

Meeting Abstract

  • corresponding author Ulf-Rüdiger Heinrich - Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Jürgen Brieger - Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Judith Dürndorfer - Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Irene Schmidtmann - IMBEI, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg Universität, Mainz
  • Wolf Jürgen Mann - Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Kai Helling - Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod370

doi: 10.3205/14hnod370, urn:nbn:de:0183-14hnod3707

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Heinrich et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die intratympanale Applikation von Gentamicin führt zu einem Anstieg der kochleären Stickstoffmonoxid(NO)-Produktion. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand wird hierfür primär die induzierbare Stickstoffmonoxidsynthase (iNOS) verantwortlich gemacht. Gentamicin-induzierte Veränderungen der konstitutiv exprimierten endothelialen und neuronalen Stickstoffmonoxid-synthasen (eNOS und nNOS) und ihrer aktivierten (phosphorylierten) Formen (p-eNOS und p-nNOS) sind kaum bekannt und wurden jetzt am Tiermodell analysiert.

Methoden: Männlichen Meerschweinchen (n=24 Ohren) wurde beiderseits 0.1 ml Gentamicin (4 mg/Ohr/Tier) intratympanal appliziert. Die Hirnstammpotentiale wurden nach 1, 2 und 7 Tagen gemessen, die Kochleae entnommen, fixiert und in Paraffin eingebettet. Durch spezifische Antikörper wurden eNOS, nNOS, p-eNOS und p-nNOS an Schnittenpräparaten lokalisiert und per Computerprogramm für sieben Zelltypen zu den drei Versuchszeitpunkten quantifiziert.

Ergebnisse: Die Applikation von Gentamicin führte zu einem Hörverlust. Die Gentamicin-bedingte Herunterregulierung der eNOS-Expression korrelierte mit einer gleichzeitigen Zunahme der p-eNOS in vier Regionen der Kochlea: Nervenfasern, Stria vascularis, Interdentalzellen und Spiralligament. Eine deutliche Zunahmen der nNOS-Expression zeigten: Cortisches Organ, Spiralganglienzellen und Stria vascularis. Die p-nNOS wurde vor allem im Modiolus lokalisiert.

Schlussfolgerung: Die Befunde zeigen, dass Gentamicin die Expression und Aktivierung von eNOS spezifisch verändert. Zudem werden die eNOS- und nNOS-Expression unterschiedlich reguliert. Diese unterschiedlichen Regulationsmechanismen könnten Teil eines inherenten, kochleären Schutzmechanismus sein, um der toxischen Wirkung von Gentamicin entgegenzuwirken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.