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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Die Sinusvenenthrombose – eine seltene Komplikation der akuten Mastoiditis und des Cholesteatoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sylvia Graß - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus Hannover, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod357

doi: 10.3205/14hnod357, urn:nbn:de:0183-14hnod3578

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Graß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Sinusvenenthrombose (SVT) ist eine seltene Komplikation der akuten Otitis media, der Mastoiditis und des Cholesteatoms. Es handelt sich dabei um den thrombotischen Verschluss des intrakraniellen Venensystems, insbesondere des Sinus sigmoideus, aufgrund einer Phlebitis der Gefäßwand. Die SVT kommt bei Kindern etwa doppelt so häufig vor wie bei Erwachsenen.

Methoden: Es werden retrospektiv 7 Fälle (5 Kinder, 2 Erwachsene) mit radiologischem Verdacht auf eine SVT dargestellt, wovon bei 4 Patienten eine akute Mastoiditis und bei 3 Patienten ein Cholesteatom ursächlich war. Bei allen Patienten erfolgte eine Mastoidektomie mit Darstellung des Hirnsinus und Überprüfung dessen Blutführung. Die klinischen, intraoperativen und therapeutischen Befunde der Patienten werden verglichen.

Ergebnisse: 4 Patienten hatten zusätzlich Schwindel, Cephalgien, Meningismus, Surditas oder eine Facialisparese. Bei 2 Patienten wurde die Sinuswand eröffnet und der Thrombus entfernt sowie ein periduraler Abszess drainiert. Alle Patienten wurden außerdem einer adjuvanten Antikoagulantientherapie mit Heparin unterzogen. Postoperative MRT-Untersuchungen (bis 6 Wochen postoperativ) zeigten eine Rekanalisation des Sinus in 2 Fällen.

Schlussfolgerungen: Die SVT kann mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergehen. Die Symptome sind unspezifisch. Kopfschmerzen, Meningismus und Schwindel können bei einer Mastoiditis hinweisend sein. Die Therapie besteht in der intravenösen Antibiotikagabe und der operativen Fokussanierung. Immer sollte im Rahmen der Mastoidektomie die Darstellung des Sinus erfolgen und dessen Blutführung überprüft werden. Im Falle einer Thrombose ist kann überdies die Antikoagulantientherapie indiziert sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.