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Audiologische und psychologische Verlaufsdiagnostik bei einseitig ertaubten Kindern
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Hörrehabilitationsprogramme zielen auf eine frühzeitige Diagnose einer Hörstörung und einen umgehenden Therapiebeginn um eine optimale Sprachentwicklung zu gewährleisten. Unterschiedliche Faktoren wie Allgemeinentwicklung, zusätzliche Behinderungen und psychosoziale Faktoren beeinflussen diese. Durch das etablierte Neugeborenenhörscreening erhalten eine große Anzahl an Kindern schon früh Hörgeräte (HG) oder ein Cochlea Implantat (CI). Seit 2011 werden in Würzburg auch einseitig ertaubte Kinder mit einem CI versorgt. Im Gegensatz zu Kindern mit beidseitiger Hörminderung stellt die Dokumentation der Fortschritte dieser Kinder eine Herausforderung dar.
Methoden: Jedes hörgeschädigt detektierte, auch einseitig ertaubte Kind wird im Würzburger CHC in ein audiologisches und psychologisches Verlaufsdiagnostikprogramm eingeschlossen. Dies beinhaltet Informationsmaterial für die Eltern, regelmäßige multidisziplinäre Evaluationen der Kinder, eine Beratung der Eltern, die Dokumentation in einem Untersuchungsheft zur schnellen Informationsweiterleitung an die verschiedenen betreuenden Einrichtungen sowie die Analyse der gesammelten Daten zur Evaluation der Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Kinder.
Ergebnisse: Seit 2010 wurden 125 hörgeschädigte Kinder in das Verlaufsprogramm eingeschlossen. Davon sind 75 Kinder mit HG und 50 mit CI versorgt. Den Ergebnissen zufolge ermöglicht das CI einseitig ertaubten Kindern eine bessere räumliche Orientierung, ein besseres Sprachverständnis im Störlärm und positive Verhaltensänderungen.
Diskussion: Durch das Würzburger Verlaufsdiagnostik Programm werden hörgeschädigte Kinder regelmäßig interdisziplinär getestet und individuell betreut. Damit kann ein dem Kind speziell angepasstes Rehabilitationsprogramm erstellt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.