Artikel
VOR-Testung mittels Video-Kopf-Impuls-Test und oVEMP bei Vestibularisschwannomen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Vestibularisschwannome können als gutartige Tumore im Kleinhirnbrückenwinkel zu einer Schädigung des superioren und inferioren Astes des N. vestibulocochlearis führen. Mit Hilfe des Video-Kopf-Impuls-Test (vKIT) und der okulären vestibulär evozierten myogenen Potenziale (oVEMP) lässt sich die Funktionsintegrität des vestibulo-okulären Reflexes (VOR) im superioren Vestibularnerven prüfen. Erfahrungen zur Wertigkeit beider Testverfahren in der Diagnostik von Vestibularisschwannomen sind im direkten Vergleich bisher begrenzt.
Material und Methode: In dieser Studie wurde der VOR mit Hilfe des vKIT (hVOR) und die oVEMP-Antwort bei 34 Patienten mit einem im cMRT gesicherten, einseitigen, sporadisch aufgetretenem Vestibularisschwannom untersucht. Die Häufigkeit pathologischer Befunde für die betroffene Seite wurde für beide Testverfahren in Bezug zur Tumorgrösse und der Ausdehnung im Fundus des inneren Gehörgangs ausgewertet.
Resultate: Mittels oVEMP konnte deutlich häufiger eine Beeinträchtigung des VOR nachgewiesen werden als mit dem vKIT. Es fand sich mit beiden Testen keine Korrelation für die Tumorstadien oder die Tumorausdehnung im Gehörgangsfundus.
Schlussfolgerung: Der vKIT ist eine schnelle, nichtinvasive und praktikable Untersuchungsmethode, deren Bedeutung beim häufigen Nachweis einer ungestörten VOR-Funktion für hochfrequente Kopfbewegungen unter Alltagssituationen liegt. Die durch akustische Stimulation generierten oVEMP zeichnen sich dagegen durch eine hohe Sensitivität in der Diagnostik von Funktionsstörungen des VOR bei einseitigen Vestibularisschwannomen aus. Die verschiedenen Testverfahren sollten deshalb als komplementär betrachtet werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.