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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Optimierung der Tumornachsorge durch die Einführung eines Screeningfragebogens in den klinischen Alltag

Meeting Abstract

  • corresponding author Veit Zebralla - HNO Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Andreas Boehm - HNO Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Marita Stier-Jarmer - Ludwig-Maximilian Universität München, München
  • Andreas Dietz - HNO Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Thomas Neumuth - ICCAS Leipzig, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod301

doi: 10.3205/14hnod301, urn:nbn:de:0183-14hnod3019

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Zebralla et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Funktionsstörungen (FS) nach Therapie bei Kopf-Hals-Tumoren (KHT) treten zunehmend in den Vordergrund der modernen interventionellen Nachsorge. Es existiert eine Vielzahl von Untersuchungen und Fragebögen zur Erfassung der Lebensqualität (LQ). Die reine Erfassung der Funktion ist jedoch bislang wenig etabliert. Unter Federführung der Arbeitsgruppe von Tschiesner et al. wurde die International Classification of Function (ICF) für Kopf Hals-Tumoren verfeinert. Aus dieser Arbeit resultiert ein Screeningfragebogen (SF), der derzeit für die Anwendung in der Tumornachsorge (TN) überprüft wird.

Methoden: Der SF wird aktuell in der TN mittels Tablet-PCs angewandt. Die erfassten Funktionsbereiche sind Therapiekontrolle, Ernährung, Sprache, Atmung, Schmerz und psychosoziale Funktionen. Die Daten werden nach Eingabe an den Arzt-PC übertragen und die Beschwerden in Ampelform visualisiert. Nach Anamnese und körperlicher Untersuchung erfolgt die Beantwortung eines Arztfragebogens. Die Daten stehen der lokalen onkologischen Datenbank zur Verfügung.

Ergebnisse: Es liegen die Daten von 308 Patienten von 07/13 bis 11/13 vor, wobei eine 76,3% Befragungsrate erzielt wurde. Die Beantwortung des Arztfragebogens erfolgte in 66,6%. Die Zustimmungswerte zu den Items „Einfachheit?“, „Sinnhaftigkeit?“, „besseres Eingehen auf Probleme?“ und „erneuter Einsatz?“ erzielt auf einer Skala von 1–5 im Mittel mit 4,01 gute Zustimmungswerte.

Schlussfolgerung: Die Erfassung von FS und LQ nach Therapie von KHT mittels eines standardisierten SF mit Tablet-PCs ist in der Routine durchführbar. Durch die strukturierte Befragung beim Patientenkontakt und die verdichtete Information kann man Probleme des Patienten frühzeitiger wahrnehmen, gezielter intervenieren und die erhobenen Daten für spätere Auswertungen nutzen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.