gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Die Wirksamkeit des „Lübecker Cetuximab-Taxol-Schemas“ in Kombination mit interstitieller Brachytherapie im palliativen Setting bei rezidivierten Kopf-Hals-Tumoren

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Ritter - Klinik für HNO, UKSH Lübeck, Lübeck
  • Ingo Teudt - Klinik für Hals-, Nasen, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Asklepios Klinik, Hamburg
  • Jens E. Meyer - Klinik für Hals-, Nasen, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Asklepios Klinik, Hamburg
  • György Kovács - Klinik für Strahlentherapie, Bereich interdisziplinäre Brachytherapie, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod264

doi: 10.3205/14hnod264, urn:nbn:de:0183-14hnod2644

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Ritter et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Therapieansätze für Patienten mit Kopf Hals Karzinomen im Rezidiv sind durch die Nebenwirkungen der Vortherapien eingeschränkt. Die mittlere Überlebensdauer bleibt weiterhin zumeist unterhalb eines Jahres. Hier stellen wir ein neues Therapiekonzept für Patienten nach „First Line“-Failure mit operativem Debulking sowie Brachytherapie mit simultaner Gabe von Cetuximab und Taxol vor.

Methode: Von 2006 bis 2013 wurden am UKSH Campus Lübeck 197 Patienten mit Brachytherapie im Kopf-Halsbereich behandelt, darunter 94 Patienten wegen eines Tumorrezidivs. Hiervon erhielten 18 Patienten das neuartige Therapieschema. Statistisch wurden diese 18 Patienten gegen eine Vergleichsgruppe mit identischem Tumorstadium und -Vortherapie gematcht. Hierzu wurden Gesamtüberleben, Rezidivfreiheit, posttherapeutische Funktion und Toxizität anhand einer retrospektiven Studie analysiert.

Ergebnisse: Die Therapiegruppe wies ein rezidivfreies bzw. Gesamtüberleben von durchschnittlich 14,8 bzw. 31,8 Monaten auf. Die Vergleichsgruppe, welche nur mit Debulking und Brachytherapie behandelt wurde, zeigte ein rezidivfreies bzw. Gesamtüberleben von durchschnittlich 9,0 bzw. 18,6 Monaten. Aufgrund der geringen Fallzahl ist dieses Ergebnis zwar nicht signifikant, zeigt aber einen klaren Trend zugunsten der medikamentösen Zusatztherapie in der Rezidivsituation. Eine Zunahme der therapiebedingten Toxizitäten wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Gerade bei mehrfach vortherapierten Patienten ist das „Lübecker Cetuximab-Taxol-Schema“ eine wertvolle, mit geringer Toxizität verbundene, lebensverlängernde Ergänzung zu einer multimodalen Tumortherapie.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.