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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Zervikale Lymphadenopathie:eine Analyse von 251 Patienten

Meeting Abstract

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  • Hristo Hristov Popov - HNO-Klinik Homburg, Homburg/S.
  • Dirk Knöbber - HNO-Klinik Homburg, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - HNO-Klinik Homburg, Homburg/S.
  • corresponding author Basel Al Kadah - HNO-Klinik Homburg, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod259

doi: 10.3205/14hnod259, urn:nbn:de:0183-14hnod2593

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Popov et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war es, die Ursachen für eine zunächst unklare zervikale Lymphadenopathie zu beschreiben und auf Korrelationen mit den anamnestischen und klinischen Befunden sowie Laborwerten hin zu überprüfen.

Patientengut und Methoden: Retrospektiv wurden 251 Patienten mit klinischen und sonographischen Zeichen einer zervikalen Lymphadenopathie evaluiert. Die Einschlusskriterien waren keine primären Hinweise auf eine Tumorerkrankung oder Entzündungen im Kopf-Hals-Bereich sowie eine ausbleibende Rückbildung der Lymphadenopathie nach antibiotischer Behandlung von 3 Wochen.

Ergebnisse: Die Ursachen stellte sich wie folgt dar: reaktive Hyperplasie (35,5%), Metastasen (34,3%), Lymphom (16,3%), granulomatöse Läsionen (6%), Abszessbildungen (2%) sowie nekrotische Lymphadenitis und Castleman-Syndrom jeweils in einem Fall. Normale Lymphknoten (2,8%) und kein untersuchbares Lymphknotengewebe (2,4%) waren selten. Die folgenden anamnestischen Faktoren waren mit einer Lymphadenopathie bei maligner Ursache assoziiert: zunehmendes Alter, generalisierte Lymphadenopathie und maligne Erkrankung in der Vorgeschichte. Im Ultraschall-B-Modus waren als Befunde bei einer malignen Diagnose ein zunehmender Durchmesser, ein fehlender Hilus, eine schlechte Begrenzung, eine rundliche Form und abnehmende Solbiati-Werte dokumentiert worden. Im Level II waren eher gutartige (p<0,001), während die Inzidenz der malignen Befunde in den Leveln IV und V erhöht war (p<0,001). Laborparametern zeigten sich mit Malignität signifikant assoziiert: CRP (p=0,01), LDH (p<0,001) und Thrombozytopenie (p=0,029).

Schlussfolgerung:. Die Beurteilung der Halslymphknoten erfordert eine sorgfältige Erhebung der Anamnese, der HNO-Untersuchung sowie die Verwendung des Ultraschalls. Die detektierten Risikofaktoren in diese Studie sollten den HNO-Arzt in besonderer Weise dazu veranlassen, eine maligne Erkrankung differentialdiagnostisch zu beachten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.