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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Radiosensitivierung von Kopf-Halstumorzellen durch Sorafenib in Kombination mit einer cisplatinbasierten Chemotherapie

Meeting Abstract

  • corresponding author Nikolaus Möckelmann - HNO Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Malte Kriegs - Labor für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppe, Hamburg
  • Ekkehard Dikomey - Labor für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppe, Hamburg
  • Rainald Knecht - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod249

doi: 10.3205/14hnod249, urn:nbn:de:0183-14hnod2493

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Möckelmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Kombination des EGFR Antikörpers Cetuximab mit Strahlentherapie (RT) zeigte eine Verbesserung des Gesamtüberlebens in lokoregionär fortgeschrittenen Kopf-Hals Karzinomen. Der Raf-1 Inhibitor Sorafenib kann eine deutliche Radiosensitivierung an Kopf-Halszelllinien bewirken. Eine Kombination von klinisch angewendeter cisplatinbasierter Radiochemotherapie mit Sorafenib erscheint daher erfolgversprechend.

Methoden: Zur Untersuchung des Zellwachstums kamen Proliferationsassays zur Anwendung. Koloniebildungsassays wurden zur Beurteilung des Zellüberlebens nach Kombinationsbehandlung angefertigt. Apoptose, Zellzyklus und DSB-Reparatur wurden mittels Durchflusszytometrie, Western Blot und Immunfluoreszenztechniken dargestellt.

Ergebnisse: Aus einem Panel von 6 Kopf-Hals-Tumorzelllinien zeigten sich UT-SCC 42A und UT-SCC 42B relativ resistent gegenüber Cisplatin, verglichen mit Cisplatin sensiblen Zelllinien wie FaDu. Dennoch zeigt Cisplatin einen antiproliferativen Effekt, der erst bei hohen Konzentrationen (5 und 10 µM) sichtbar wird. Sorafenib radiosensitiviert beide Zelllinien mit einer Dosis von 10 µM. Die Kombination mit Cisplatin ergibt einen additiven Effekt beider Substanzen in der Zelllinie UT-SCC 42A.

Schlussfolgerung: Unsere präklinischen Daten zeigen einen additiven Effekt von Sorafenib in Kombination mit cisplatinbasierter Radiochemotherapie bei einer Kopf-Halstumorzelllinie. Die Aufklärung der molekularen Mechanismen ermöglicht weitere Einblicke in die Zusammenhänge zwischen der Radiosensitivierung durch den Raf-1 Inhibitor Sorafenib in Kombination mit dem Alkylantium Cisplatin. Die Ergebnisse können zur Untersuchung eines möglichen Vorteils der verschiedenen Therapievarianten (sequentielle oder konkomitante Radiochemotherapie) genutzt werden.

Unterstützt durch: UCCH Forschungsstipendium 2014

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Sorafenib wurde von der Firma Bayer HealthCare zur Verfügung gestellt.