gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

HPV-Infektion als prognosebestimmender Faktor bei Kopf-Halskarzinomen? Ergebnisse am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Meeting Abstract

  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - BwKrhs Ulm,HNO-Klinik, Ulm
  • Konrad Steinestel - Bundeswehrkrankenhaus Ulm,/Institut für Pathologie, Ulm
  • Max Maier - Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg
  • Conny Diekmeyer - Bundeswehrkrankenhaus Ulm,HNO-Klinik, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm,HNO-Klinik, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod245

doi: 10.3205/14hnod245, urn:nbn:de:0183-14hnod2450

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Lorenz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Humane Papillomaviren (HPV) gewinnen als Risikofaktor für die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen des oberen Atmungs- und Verdauungstraktes weltweit zunehmend an Bedeutung. Weiterhin gibt es Hinweise, dass eine HPV-Infektion bei Patienten mit Kopf-Halskarzinomen die Prognose dieser Patienten beeinflussen kann. Für Deutschland liegen allerdings nur wenige epidemiologische Untersuchungen zu dieser Fragestellung vor.

Methoden: Die histologischen Präparate von 275 Patienten mit HNO-Tumoren wurden auf HPV 16 und P16 mittels eines immunhistochemischen Verfahrens untersucht

und mit dem Gesamtüberleben, dem Therapieansprechen und der Inzidenz von Rezidiven, Zweitkarzinomen und Fernmetastasen korreliert.

Ergebnisse: Bei 41 der 275 Patienten konnte eine HPV16 Infektion nachgewiesen werden, der höchste Anteil fand sich bei Oropharynxkarzinomen mit 49%.

Bei 47 Patienten (davon 4 (8,5%) HPV16 pos) trat ein Rezidiv auf, 225 Patienten blieben im Beobachtungszeitraum rezidivfrei (davon 37 (16,3%) HPV16 pos). Zweitkarzinome fanden sich bei 20 Patienten (1 Patient (5%)HPV16 pos), Fernmetastasen wurden bei 10 Patienten nachgewiesen (keiner HPV16+).

Die Überlebenszeit im Beobachtungszeitraum lag bei 801 Tagen bei HPV16 pos. Patienten und 739 Tagen bei HPV 16 negativen Patienten. 49 Patienten verstarben tumorbedingt im Beobachtungszeitraum, davon waren 4 (8%) HPV16 positiv.

Schlussfolgerung: HPV16 kann vor allem bei Patienten mit Oropharynxkarzinomen nachgewiesen werden. Bei Patienten mit Rezidiven, Zweitkarzinomen und Fernmetastasen liegt der Anteil HPV16 positiver Histologien unter 10%.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.