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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Erfahrungen in der interdisziplinären Behandlung von Patienten mit multiplen Kopf- und Halsparagangliomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Julian Künzel - Hals-Nasen-Ohrenklinik,Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Julie de Tristan - Hals-Nasen-Ohrenklinik,Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Konstantinos Mantsopoulos - Hals-Nasen-Ohrenklinik,Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Marcela Baussmerth - Stahlenklinik, Erlangen
  • Michael Koch - Hals-Nasen-Ohrenklinik,Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Johannes Zenk - Hals-Nasen-Ohrenklinik,Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Heinrich Iro - Hals-Nasen-Ohrenklinik,Kopf-und Halschirurgie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod238

doi: 10.3205/14hnod238, urn:nbn:de:0183-14hnod2382

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Künzel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Ergebnisse in der multidisziplinären Behandlung von Patienten mit multiplen Kopf- und Halsparagangliomen (KHP) werden diskutiert.

Methoden: Retrospektive Auswertung aller Patienten mit multiplen KHP (VP= Paragangliom vagale, JTP= jugulotympanales Paragangliom, PC= Paragangliom caroticum), die zwischen 2000 und 2013 behandelt wurden.

Ergebnisse: Es handelte sich um 10 Patienten (m=3; w=7) mit insgesamt 25 KHP (VP: n=2,JTP: n=8,PC: n=15). Die Altersverteilung zum Zeitpunkt der Diagnose lag zwischen 31 und 71 Jahren (mittleres Alter: 40,9 Jahre, Median: 37 Jahre). Neun Tumore (PC: n=4; JTP: n=3; VP: n=2) wurden ausschließlich mittels stereotaktischer Radiotherapie (SRT) bestrahlt (50,4 – 56 Gy, mittlere Dosis: 55,3 Gy), in einem dieser Fälle erfolgte eine Bestrahlung mittels IMRT (60 Gy). Neun Tumore wurden alleine operiert (PC: n= 8; JTP: n= 1) und drei JTPs wurden subtotal reseziert und adjuvant mittels SRT bestrahlt. In drei Fällen (PC: n=2; JTP: n=1) wurde eine „wait and scan“-Strategie verfolgt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 5,4 Jahren (Range: 0,1- 37 Jahre, Median: 4 Jahre). Die Tumorkontrollrate bezüglich Chirurgie und/oder SRT lag bei 100% (21/21). Bei einem Patienten mit „wait and scan“ zeigte ein PC eine asymptomatische langsame Tumorprogression bei einer Nachbeobachtung von 14,4 Jahren.

Schlussfolgerung: Die Therapieergebnisse dieses Patientenkollektives zeigen, dass eine sehr hohe Rate an Langzeitkontrolle mit geringer Morbidität durch ein maßgeschneidertes und individuelles Vorgehen erreichbar ist. Alle zur Verfügung stehenden Therapieoptionen sollten mit den Patienten diskutiert werden. Jegliche Behandlung sollte insbesondere in Kooperation mit Experten eines multidisziplinären Teams bestehend aus Nuklearmedizin, Humangenetik, Pathologie, Radiologie, Radioonkologie und Chirurgie durchgeführt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.