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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Hämangioperizytom der Wange – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • Anke Krause - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für HNO-Heilkunde, Dresden
  • corresponding author Ernst Röpke - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Dresden
  • Gunter Haroske - Krankenhaus Dresden Friedrichstadt, Institut für Pathologie, Dresden
  • Friedemann Pabst - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod236

doi: 10.3205/14hnod236, urn:nbn:de:0183-14hnod2364

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Krause et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Hämangioperizytom ist ein seltener, gefäßreicher Tumor, welcher als (myo-)fibroblastischer Tumor klassifiziert wird. Die Inzidenz im Kopf-Hals-Bereich wird mit unter 20% angegeben. Hierbei sind häufig beschriebene Lokalisationen die Orbita, die Nasennebenhöhlen und die Speicheldrüsen. Die hier beschriebene, ungewöhnliche Lokalisation findet unseres Wissens erstmalig Erwähnung.

Methode: Es wird der Fall eines 62-jährigen Patienten vorgestellt, bei dem ein seit einem Jahr deutlich größenprogredienter, nun etwa 3x4 cm großer Tumor im Bereich der Oberlippe/Wange auffällig war. Klinisch und kernspintomographisch imponierte der Tumor als Hämangiom, weshalb präoperativ die Embolisation des hauptversorgenden Gefäßes erfolgte. Anschließend wurde der Tumor unter Mitnahme der durch teleangiektatische Gefäße veränderten Hautoberfläche exstirpiert und der Defekt mittels bilobed flap gedeckt.

Ergebnisse: Histologisch ergab sich ein spindelzelliger, gefäßreicher Tumor ohne Umgebungsinfiltration. Die Entfernung des Tumors erfolgte im Gesunden. Immunhistochemisch zeigte sich eine positive Reaktion für CD 34, CD 99 und BCL2. Ki 67 zeigte eine sehr geringe Proliferationsrate von 1%. Zusammenfassend wurde die Diagnose einer zellulären Variante eines solitär fibrösen Tumors, entsprechend eines Hämangioperizytoms, ohne sicheren Anhalt für Malignität gestellt.

Schlussfolgerung: Solitär fibröse Tumoren / Hämangioperizytome sind in der Mehrheit benigne. Dennoch werden auch beim Fehlen von histologischen Malignitätskriterien Lokalrezidive und Metastasen beobachtet. Im hier vorgestellten Fall erfolgten engmaschige, bisher rezidivfreie Nachkontrollen. Auf eine adjuvante Radiatio wurde aufgrund der Entfernung im Gesunden sowie der geringen Proliferationsrate verzichtet.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.