gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Warburg-Effekt – Grundlage gesteigerter Glykolyse und Zellproliferation bei HPV-assoziierten Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC)?

Meeting Abstract

  • corresponding author Jennifer Knuth - Universitätsklinikum für HNO-Heilkunde Gießen, Gießen
  • Claudia Holler - Universitätsklinikum Gießen / Hals-Nasen-Ohrenklinik, Gießen
  • Steffen Wagner - Universitätsklinikum Gießen / Hals-Nasen-Ohrenklinik, Gießen
  • Claus Wittekindt - Universitätsklinikum Gießen / Hals-Nasen-Ohrenklinik, Gießen
  • Boyan Garvalov - Universitätsklinikum Gießen / Institut für Neuropathologie, Gießen
  • Till Acker - Universitätsklinikum Gießen / Institut für Neuropathologie, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - Universitätsklinikum Gießen / Hals-Nasen-Ohrenklinik, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod233

doi: 10.3205/14hnod233, urn:nbn:de:0183-14hnod2335

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Knuth et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Sinkende Sauerstoffversorgung führt zur zellulären Akkumulation des Hypoxie-induzierenden-Faktors-1α (HIF-1α). Dieser induziert u.a. eine gesteigerte Glykolyse, die jedoch in vielen Tumoren trotz Anwesenheit von O2 erhöht vorliegt (Warburg-Effekt). Bei HPV-assoziierten HNSCC scheinen virale Onkoproteine eine gesteigerte Glykolyse über die Stabilisierung von HIF-1α auszulösen. Die modulierende Wirkung einer HPV-Infektion auf die Hypoxie-Kaskade und die resultierende Wirkung auf die Glykolyse soll auf molekularer Ebene an HNSCC Zellkulturen untersucht werden.

Methode: HPV positive und negative HNSCC Zellkulturen wurden unter Hypoxie kultiviert, bzw. der Hypoxie Signalweg chemisch induziert. Anschließend erfolgte die Analyse der beteiligten Signalwegskomponenten mit Hilfe molekular- und zellbiologischer Methoden.

Ergebnisse: HPV-positive Zelllinien zeigen eine erhöhte basale Expression von HIF-1α unter Normoxie, sowie eine stärkere Akkumulation unter Hypoxie als HPV-negative. Die basale Expression der Prolylhydroxylase 2 (PHD2) ist unter Normoxie bei HPV-positiven Zelllinien vermindert, jedoch übersteigt ihre Expression unter Hypoxie deutlich die der HPV-negativen.

Schlussfolgerung: Die basale HIF-1α Expression ist unter Normoxie bei HPV-positiven Zelllinien auf eine Stabilisierung durch die HPV-Onkoproteine E6 und E7 zurückzuführen. Hierdurch könnte eine gesteigerte Glykolyse in HPV-positiven HNSCC Zellen hervorgerufen werden, deren Metabolite für die Zellproliferation zur Verfügung stehen würden. Aufgrund der regulierenden Interaktion zwischen HIF-1α und PHD2, sowie dem variierenden Expressionsverhalten von PHD2 bei HPV-positiven und -negativen Zelllinien schließen wir, dass die viralen Onkoproteine Einfluss auf die Expression von PHD2 nehmen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.