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Erwerbstätigkeit nach kurativer Therapie eines malignen Kopf-Hals-Tumors
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Hintergrund: Es gibt bislang nur wenige Untersuchung zur Erwerbstätigkeit bei Patienten nach einer kurativen Therapie eines malignen Kopf-Hals-Tumors (KHT) und der damit assoziierten soziodemographischen und psychologischen Faktoren.
Methode: Die Erhebung per Fragebogen erfolgte bei 55 KHT Patienten ≤60 Jahre bei Diagnosestellung und einer Überlebenszeit von ≥2 Jahren. Der Fragebogen umfasste Fragen zur beruflichen Beschäftigung, zur Lebensqualität (Subskalen des Functional Assessment of Cancer Therapy Instruments), zum Informationsverhalten (Miller Behavioral Style Scale), den Hornheider Fragebogen zur Messung des Bedarfs einer psychologischen Intervention sowie den Patient Health Questionnaire (PHQ-9) zur Erfassung der Depressivität.
Ergebnisse: Nach einer durchschnittlichen Zeit von 67 Monaten nach Diagnosestellung sank die Erwerbstätigenanzahl von ursprünglich drei Viertel auf ein Drittel der Patienten. Der führende Grund für die Erwerbslosigkeit war die Berentung aus gesundheitlichen Gründen. Prädiktive Faktoren waren geringes Bildungsniveau und schwere körperliche Arbeit vor der Erkrankung und der Grad der sozialen Unterstützung sowie erheblicher Alkoholabusus nach Erkrankung. Fast alle Patienten zeigten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutliche Einbußen in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, erhöhte Depressivitätswerte und eine geringere Lebenszufriedenheit.
Schlussfolgerung: Depression und soziales Wohlbefinden sind eng assoziiert zum Erwerbsstatus bei KHT Patienten nach Behandlung. Einige KHT Patienten würden sicher von einer psychologischen Intervention während und nach der Tumorbehandlung zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit profitieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.