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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Multizentrische retrospektive Analyse von Daten zur interdisziplinären Therapie des Gehörgangskarzinoms bei 36 Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Friedrich Ihler - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen
  • Hendrik A. Wolff - Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Bernhard Weiss - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Martin Canis - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Hans Christiansen - Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Medizinische Hochschule Han, Hannover
  • Hendrik Dröge - Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Mario Koopmann - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • Martin Durisin - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Christoph Matthias - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod223

doi: 10.3205/14hnod223, urn:nbn:de:0183-14hnod2235

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Ihler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Gehörgangskarzinom ist eine seltene, lokal aggressive Tumorentität mit häufig schlechter Prognose. Es existieren bisher nur wenige Studien mit geringen Fallzahlen. In der vorliegenden Arbeit wurden in einem multizentrischen Ansatz Daten zur Therapie und dem anschließenden Verlauf analysiert.

Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von HNO-ärztlichen und strahlentherapeutischen Behandlungsdaten zwischen 1977 und 2013 aus drei Universitätskliniken. Erschien der Tumor klinisch operabel, so erfolgte zunächst eine operative Resektion und gegebenenfalls Neck dissection oder Parotidektomie. Abhängig von Tumorstadium und Resektionsstatus wurde primär oder adjuvant eine Radiochemotherapie durchgeführt.

Ergebnisse: Es konnten 36 Fälle identifiziert werden, davon 16 männliche und 20 weibliche Patienten. Das mittlere Alter bei Diagnosestellung war 65,7 ± 11,6 Jahre. Histologisch war die Mehrheit der Tumoren Plattenepithelkarzinome (32 Fälle). Das Primärtumorstadium war bei 9 Patienten T1, bei 7 T2, bei 6 T3 und bei 14 T4. Eine Operation mit kurativer Zielsetzung erfolgte in 31 Fällen, negative Resektionsränder wurden dabei in 19 Fällen erzielt. 18 Patienten erhielten eine adjuvante Radiochemotherapie. Eine primäre Radiochemotherapie wurde in 5 Fällen durchgeführt. 5 Jahre nach Diagnosestellung betrug das Gesamtüberleben 55,7%, das rezidivfreie Überleben 48,3% und das krankheitsspezifische Überleben 65,0%.

Schlussfolgerungen: Durch die komplexe Anatomie stellt die Lokalisation von Gehörgangskarzinomen besondere Anforderungen an Nebenwirkungsprofil und Funktionserhalt des Therapiekonzepts. Eine multimodale Therapie sollte auf eine vollständige Tumorresektion abzielen, die Radiochemotherapie ist erforderlich als adjuvantes Verfahren oder primär bei Inoperabilität.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.