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Regionale HPV-Prävalenz-Heterogenität bei Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) in Abhängigkeit von der Primärtumorlokalisation
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Der Erkenntniszuwachs über HPV-Infektionen bei HNSCC führt aufgrund signifikant heterogener Prävalenzen in unterschiedlichen Regionen der Welt und dem unklaren Anteil tatsächlich HPV-verursachter HNSCC unter den HPV-DNA-positiven Patienten zur Verunsicherung der Kliniker über die prognostische Bedeutung der Infektion. Es herrscht Unklarheit über verlässliche Methoden zur Identifizierung derjenigen Patienten mit HPV-bedingtem Überlebensvorteil. Zur weiteren Klärung der genannten offenen Fragen sind HNSCC-Gewebeproben von 307 Patienten aus 8 Regionen überwiegend Norddeutschlands auf HPV-DNA/mRNA- und p16-Status untersucht worden. Die HPV-DNA-Prävalenz lag bei insgesamt 24% (72/307). Sie betrug 44% (59/135) bei Tonsillenkarzinomen (TK) und 8% (13/172) bei Karzinomen nicht-tonsillären Ursprungs. Virale RNA ließ sich in 97% der DNA-positiven Tonsillenkarzinome und in 39% der DNA-positiven nicht-tonsillären Karzinomen nachweisen. Obwohl die untersuchten Patienten in benachbarten Regionen Deutschlands leben, konnte insgesamt und in Abhängigkeit von der Lokalisation des Primärtumors eine HPV-DNA-Prävalenzschwankung von bis zu 60% mit geringster Prävalenz in TK von Patienten aus den Großstädten gefunden werden. p16 allein zeigt den stärksten statistisch signifikanten Einfluss auf das Überleben der Patienten, gefolgt von HPV allein oder in Kombination mit p16. Das Rauchverhalten der Patienten zeigt eine signifikante Korrelation zur HPV-Infektion, beeinflusst jedoch das Überleben der HPV-positiven und HPV-negativen Patienten nicht. Weitere nationale und internationale Studien zu HPV in HNSCC sind dringend erforderlich, um u.a. die Gründe für die Geographie-bezogenen heterogenen Prävalenzen zu untersuchen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.