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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Einfluss einer Radiatio von Fibroblasten auf die Zytostatikaresistenz von Plattenepithelkarzinomzellen im Co-Kulturmodell

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Gehrke - Universitätsklinikum Würzburg. Klinik für HNO, Würzburg
  • Agmal Scherzed - HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Stefan Hackenberg - HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO-Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod205

doi: 10.3205/14hnod205, urn:nbn:de:0183-14hnod2053

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Gehrke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Fibroblasten kommen als Bestandteil von Dermis und Bindegewebe in Kontakt mit Plattenepithelkarzinomen (PECA). Diese werden durch die Interaktion mit dem sie umgebenden Gewebe beeinflusst. In Vorversuchen wurde gezeigt, dass Fibroblasten aus bestrahlter Haut (bis 69 Gy) die Tumorzellproliferation in einer Co-Kultur im Vergleich zu nicht bestrahlten Fibroblasten vermindern. In der aktuellen Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen eine Bestrahlung von Fibroblasten auf die Interaktionen mit verschiedenen Zytostatika in einer Co-Kultur von Fibroblasten und PECA-Zellen hat.

Methoden: In einer Transwell-Kultur wurden 50.000 Zellen der PECA-Zelllinien FaDu und HLaC78 mit Fibroblasten co-kultiviert. Verwendet wurden hierzu je 50.000 primäre, humane Fibroblasten, immortalisierte Fibroblasten der Zellinie 3T3 sowie primäre humane Fibroblasten aus vorbestrahlter Haut (je n=10). Anschließend erfolgte die Zytostatikaexposition mit Cisplatin, Paclitaxel und 5-FU. Zielgrößen waren PECA-Wachstumsaktivität, -Koloniebildung und -Apoptose sowie die Zytokinausschüttung von Interleukin 6.

Ergebnisse: In der Monokultur wurde durch die Zugabe von Zytostaika eine PECA-Apoptose induziert. Diese wurde im Co-Kulturmodell mit unbestrahlten Fibroblasten signifikant reduziert. Diese Hemmung war im Co-Kulturmodell mit bestrahlten Fibroblasten nicht mehr nachweisbar. Die IL-6 Ausschüttung wurde durch die Radiatio vermindert.

Fazit: Im Co-Kulturmodell konnte gezeigt werden, dass Fibroblasten die Zytostatika-induzierte Wachstumshemmung von PECA reduzieren. Eine Radiatio der Fibroblasten hat positiven Einfluss auf das Zytostatikaansprechen im Sinne einer Hemmung der Resistenzentwicklung. Die verminderte IL-6 Ausschüttung könnte in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle spielen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.