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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Einfluss der Fernlappenplastik auf die Rate der pharyngokutanen Fisteln nach Salvage-Laryngektomie und Laryngopharyngektomie

Meeting Abstract

  • corresponding author Philippe A. Federspil - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Martin Schlösser - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Christian Simon - Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne, Schweiz
  • Karim Zaoui - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Stefan Braunhälter - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod204

doi: 10.3205/14hnod204, urn:nbn:de:0183-14hnod2046

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Federspil et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die pharyngokutane Fistel ist eine gefürchtete und potenziell lebensbedrohliche Komplikation nach Laryngektomie und Laryngopharyngektomie im bestrahlten Hals. Der Einfluss des Einsatzes einer Fernlappenplastik auf die Reduktion der Fistelrate ist noch nicht hinreichend geklärt.

Material und Methoden: Vom 1.1 2001 bis 30.6.2013 wurde bei 57 Patienten eine Salvage-Laryngektomie oder Laryngopharyngektomie durchgeführt. Das sind 31% von insgesamt 185 Laryngektomien im gleichen Zeitraum.

Ergebnisse: Bei 26% (15) der Patienten kam es postoperativ zu einer pharyngokutanen Fistel. In 40% der Fälle (23) wurde eine Fernlappenplastik eingesetzt. Bei Eingriffen ohne Lappenplastik (34) kam es in 32% zu einer Fistel (11). Wenn eine Lappen eingesetzt wurde, kam es dagegen lediglich bei 17% zu einer Fistel (p=0,2). Bei Einsatz eines Pectoralis-major-Lappens (11) trat in 27% der Fälle eine Fistel auf. Dagegen kam es bei freiem Gewebetransfer (Unterarmlappen, anterolateraler Oberschenkellappen) (12) zu einer (8%) Fistel (p=0,2).

Schlussfolgerung: Die Häufigkeit der pharyngokutanen Fisteln entspricht den Angaben der Literatur. Der Einsatz der Fernlappenplastik insgesamt führte zu einer Reduktion der Fistelrate von 32% auf 17%. Bei Einsatz eines freien Gewebetransfers trat nur eine Fistel (8%) auf. Eine mögliche Erklärung liegt in der optimalen Modellierbarkeit und guten Rand-Vaskularisation bei freiem Gewebetransfer. Allerdings erreichte der Unterschied keine statistische Signifikanz.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.