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Langzeitüberleben nach totaler Laryngektomie
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Die Überlebensraten bei fortgeschrittenen Larynx- und Hypopharynxkarzinomen stagnieren seit Jahrzehnten auf einem niedrigen Niveau. Auch alternative nichtchirurgische Therapiekonzepte konnten keine Verbesserung des Langzeitüberlebens erreichen. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Wertigkeit der Laryngektomie im Hinblick auf das Überleben von Patienten mit fortgeschrittenen Larynx- und Hypopharynxkarzinomen zu beurteilen und ihren Stellenwert zu überprüfen.
Methoden: Die retrospektive monozentrische Studie umfasste 189 Patienten, die von 1998 bis 2008 eine Laryngektomie oder Laryngopharyngektomie aufgrund eines Plattenepithelkarzinomes erhalten hatten. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben wurde u.a. in Abhängigkeit vom UICC-Stadium und der Tumorlokalisation untersucht. Die komplexe statistische Auswertung führten wir mit dem Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universitätsmedizin Mainz durch.
Ergebnisse: In 66% der Fälle handelte es sich um Larynxkarzinome, in 34% um Hypopharynxkarzinome. Die Verteilung der UICC-Stadien ergab in 61% das Stadium IV, in 24% das Stadium III und in 15% das Stadium I oder II. Bei 23% der Patienten wurde die Laryngektomie als Rezidivtherapie durchgeführt. Das Gesamtüberleben (overall survival) nach 5 Jahren betrug 38%. Signifikante Effekte für das Gesamtüberleben waren das Alter bei Therapiebeginn, UICC-Stadium und das Vorliegen einer Primär- oder Rezidivtherapie.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sind mit denen alternativer Therapieansätze vergleichbar, aber insgesamt unbefriedigend. Die nicht organerhaltende Tumorchirurgie wird auch in den nächsten Jahren ihren Stellenwert behalten, zumal im Vergleich zu alternativen multimodalen Therapiekonzepten die operationsbedingten Folgen abschätzbarer sind.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.