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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Radiosensitivierung von HPV-positiven Kopf-Hals-Karzinomen durch PARP- und EGFR-Inhibition

Meeting Abstract

  • corresponding author Chia-Jung Busch - HNO UKE Hamburg, Hamburg
  • Thorsten Rieckmann - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Hamburg
  • Ekkehard Dikomey - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Hamburg
  • Rainald Knecht - Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
  • Julian David Güster - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Hamburg
  • Stephanie Weißleder - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Hamburg
  • Malte Kriegs - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Hamburg
  • Cordula Petersen - Strahlentherapie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod185

doi: 10.3205/14hnod185, urn:nbn:de:0183-14hnod1850

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Busch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten mit HPV-positiven Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) zeigen in vielen Studien ein erheblich besseres Überleben als solche mit HPV-negativen Tumoren. Ein entscheidender Parameter scheint eine erhöhte zelluläre Strahlenempfindlichkeit aufgrund einer eingeschränkten DNA-Doppelstrangbruch(DSB)-Reparaturkapazität zu sein. Eine weitere Inhibition der zellulären Strahlenempfindlichkeit durch molekulares Targeting könnte in dieser Entität eine weniger toxische Alternative zu systemischen wirkenden Chemotherapeutika darstellen. Untersucht wurden in diesem Zusammenhang der PARP1-Inhibitor Olaparib und der für HNSCC bereits zugelassene anti-EGFR Antikörper Cetuximab.

Methoden: Einsatz von Olaparib und Cetuximab zur Inhibition von PARP1 und EGFR. Behandlung von 5 Zelllinien aus HPV-positiven HNSCC Primärtumoren. Nachweis der Wirksamkeit durch Detektion von Poly (ADP-Ribose) und EGFR-Phosphorylierung mittels Immunfluoreszenz und Western Blot. Bestimmung der Strahlensensibilisierung mittels Kolonieassay

Ergebnisse: In keiner der 5 HPV-positiven HNSCC-Linien wurde durch den anti-EGFR Antikörper Cetuximab eine Einschränkung der Koloniebildung erreicht. Im klaren Gegensatz dazu führte die Inhibition von PARP1 durch Olaparib in allen eingesetzten Linien zu einer deutlichen Strahlensensibilisierung.

Schlussfolgerung: Inhibitoren von PARP1 sollten als Bestandteil deintensivierter Regime für HPV-positive HNSCC im Mausmodell weitergehend untersucht werden. Eine Wirksamkeit von Cetuximab durch Erhöhung der zellulären Strahlenempfindlichkeit ist für diese Tumoren nicht anzunehmen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.